Wincor Nixdorf hat nach 15 Jahren sein Blockheizkraftwerk (BHKW) am Unternehmenssitz in Paderborn erneuert. Das neue BHKW, bestehend aus fünf Gasmotoren mit jeweils 1200 kW, versorgt den Wincor-Nixdorf Standort Paderborn mit Strom und Wärme.
Die Wärme wird für die Beheizung der Gebäude und als Prozesswärme verwendet; außerdem wird die Anlage für die Kühlung der Gebäude eingesetzt. Technologiepartner ist der Systemanbieter Zeppelin Power Systems. Das neue BHKW arbeitet noch einmal leistungsstärker und effizienter als die bisherige Anlage. Trotz geringerem Energie-Einsatz ist die Strom- und Wärmeerzeugung größer.
Stromerzeugung: 17% höhere Ausbeute
Die Stromerzeugung liegt bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz um rund 17% (20 Millionen KWh statt bisher zu 17 Millionen KWh) höher als in der alten Anlage. Gleichzeitig werden rund 20 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt. Um die gleiche Menge Wärme mit Erdgas zu erzeugen, müssten jährlich in etwa 2,2 Millionen Kubikmeter verbrannt werden, womit ca. 1.200 Einfamilienhäuser beheizt werden könnten.
Die neue Anlage wird über 50% des benötigten Stroms am Standort Paderborn erzeugen. Aus ökologischer Sicht bedeutet das, dass die Stromproduktion in dem BHKW 37% weniger CO2-Emissionen verursacht als die herkömmliche Stromerzeugung, etwa in einem Kohlekraftwerk. In den letzten Monaten wurde die alte Anlage schrittweise durch die neue ersetzt.
Schwerstarbeit bei Anlieferung und Montage
Fünf jeweils 16 Tonnen schwere Komponenten mussten auf Schwerlasttransportern angeliefert, mit einem Schwerlastkran ins das Gebäude transportiert und dort von Zeppelin-Fachleuten montiert und angeschlossen werden. Im BHKW von Wincor Nixdorf arbeiten fünf Motoren, wie sie im Schiffsbau oder in Lokomotive verwendet werden – Verbrennungsmotoren, die nach demselben Prinzip arbeiten wie ein Otto- beziehungsweise Benzinmotor. Dabei wird ein brennbarer Stoff, wie Erdgas, Heizöl, Biodiesel oder Biogas in den Motor gespeist, der einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Die Wärme aus dem Motorkühlwasser und dem Abgas der Motoren wird genutzt. Das Abgas strömt durch einen Wärmetauscher, ähnlich einer Spindel, die mit kaltem Wasser umströmt wird. Dabei erhitzt sich das Wasser und wird der betrieblichen Wärmeversorgung hinzugeführt.