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Technologie

Die Datenbrille für den Wasserableser kommt

Wissenschaftler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) arbeiten gemeinsam mit der pixolus GmbH aus Köln an der Entwicklung einer Datenbrille für das schnelle und effiziente Ablesen der Zählerstände von analogen Gas- oder Stromzählern.
Mit der neuen Datenbrille können die Anzeigen von Wasser- oder Gaszählern pfeilschnell erfasst werden (Foto: WHZ)
Mit der neuen Datenbrille können die Anzeigen von Wasser- oder Gaszählern pfeilschnell erfasst werden (Foto: WHZ)

Auf der Sächsischen Industrie- und Technologiemesse (SIT) in Chemnitz stellen WHZ-Mitarbeiter die Entwicklung ab heute erstmals öffentlich vor.

Die Vorteile des Verfahrens sieht Prof. Dr. Rigo Herold von der Fakultät Elektrotechnik der WHZ: „Einmal jährlich wird bei jedem Haus- oder Wohnungsbesitzer der Strom-, gegebenenfalls auch der Wasser- und Gaszähler abgelesen. Neben modernen elektronischen Zählern, die aus der Ferne ausgelesen werden, sind in den meisten Haushalten noch Zähler mit analogen Zählwerken vorhanden.“

Da die Umstellung auf moderne elektronische Zähler noch Jahre dauert, habe man die neue Anwendung entwickelt, mit der Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen analoge Zählerstände schneller bewerkstelligen können. Mit der Datenbrille blickt der Ableser nun auf den Zähler – die in der Brille integrierte Kamera erfasst mit Erkennungsalgorithmen Zählernummer und Zählerstand.

Diese Daten werden im Display der Datenbrille eingeblendet. Ein zusätzlich eingeblendetes virtuelles Zielfenster, dient dem Ableser dazu, den richtigen Zähler auszuwählen. „Dieses Zielfenster kann man mit der Vorschau oder dem Viewfinder von Digitalkameras vergleichen. Wurden die Daten richtig erfasst, werden diese dem Ableser virtuell angezeigt. Zeitgleich kann eine automatische Übertragung z.B. durch UMTS in die Datenbank des Versorgers stattfinden. Nach einer erfolgreichen Erfassung kann der Ableser mit dem virtuellen Zielfenster den nächsten Zähler anvisieren und den automatischen Ablesevorgang starten“, so Forscher Herold.

Der Professor schätzt, dass durch den Einsatz dieser Technik ein Zeitvorteil von bis zu 70% zur klassischen „Notizblock-Lösung“ erreicht werden kann, da viele Einzelschritte, wie zum Beispiel der manuelle Datenbankeintrag, entfallen. Zusätzlich werde die Fehleranfälligkeit im Vergleich zum manuellen Verfahren erheblich reduziert. Besonders effektiv sei das Verfahren, wenn sich wie in einem Wohnblock mehrere Zähler nebeneinander befänden. Im Unterschied zum Einsatz von Scannern haben die Anwender zudem beide Hände frei.

Bereits zur CeBIT 2014 hatten die Forscher aus Zwickau eine weitere Anwendung ihrer Datenbrille präsentiert – eine Ansteuerung für einen Mini-Truck, die dem Anwender die Bilder aus der Sicht des Führerhauses auf die Wegstrecke anzeigt.

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Veröffentlicht in News