Anzeige
TV-Hersteller

Metz beantragt Insolvenz - Mitarbeiter werden heute informiert

Der TV-Gerätehersteller Metz aus dem fränkischen Zirndorf hat am gestrigen Mittwoch Insolvenz angemeldet. Heute wird der vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Joachim Exner die Belegschaft über die Lage informieren.
TV aus der Metz-Serie Topas (Foto: Metz)
TV aus der Metz-Serie Topas (Foto: Metz)

Am gestrigen Nachmittag hatte Metz beim Amtsgericht in Fürth Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das sich bisher als Nischenanbieter im höherpreisigen Segment behauptete, hatte Medienberichten zufolge im vergangenen einen Umsatzeinbruch um ein Viertel zu verkraften. Das Familienunternehmen, das nun Gläubigerschutz sucht, hatte demnach schon in den Vorjahren mit Verlusten zu kämpfen.

Vorläufiger Insolvenzverwalter bei Metz:  Rechtsanwalt Joachim Exner (Foto: Dr. Beck & Partner)
Vorläufiger Insolvenzverwalter bei Metz: Rechtsanwalt Joachim Exner (Foto: Dr. Beck & Partner)

Zum vorläufigen Insolvenverwalter wurde Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner aus Nürnberg bestellt. Heute Nachmittag wird der Insolvensspezialist die 550 Beschäftigten des Unternehmens über „die Situation und die nächsten Schritte“ informieren. „Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, so Exner in einem ersten Statement.

Ihm zufolge stehen die Chancen für ein wie auch immer geartetes Weiterbestehen der Marke und des Unternehmens gut. Als Gründe führt Exner Markenwert, verwendete Technologie und die qualifizierten Mitarbeiter an.

Die Arbeitnehmervertreter sehen das Ganze aktuell kritischer. So heißt es von Seiten der Gewerkschaft IG Metall: „Das haben wir so kommen sehen, dieses Geschäftsmodell konnte nicht mehr funktionieren.“

Ob das Unternehmen einen neuen Investor – der erst gefunden werden müsste – einsteigen lässt, oder aus eiggener Kraft aus der Misere kommt, werden die kommenden Wochen zeigen. Aktuell stellt sich die Situation so dar, wie sie zuvor beim Konkurrenten Loewe war, der ebenfalls durch ein Tal der Tränen musste, bevor Stargate Capital als Retter einstieg und das Unternehmen auf der IFA 2014 wieder selbstbewusst auftreten konnte.

Unabhängig von der Insolvenz laufen die Geschäfte bei Metz weiter. „Trotz des Insolvenzverfahrens sind Produktion und Lieferfähigkeit von Metz umfassend gesichert“, so Metz-Geschäftsführer Manfred Billenstein. „Unsere Handelspartner können sich auf die gewohnte schnelle Lieferung von Waren weiterhin voll verlassen. Auch der bewährte Metz-Kundendienst (Hotline, Ersatzteile etc.) ist gesichert.“

Anzeige
Veröffentlicht in News