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Serie Banking 2.0

Immer mehr Sparkassen machen ihre Filialen dicht

In Deutschland werden auch in diesem Jahr weitere Bankfilialen schließen. Gründe sind gestiegene Kosten und veränderte Kundengewohnheiten. Auch die Sparkassen verspüren den Multichannel Modernisierungsschub.
Schalterhalle einer deutschen Sparkasse (Foto: DSGV)
Schalterhalle einer deutschen Sparkasse (Foto: DSGV)

Ja, es gibt sie noch: Kundinnen und Kunden, die ihrer Hausbank treu bleiben. Auch im Jahr 2016.

Im Fall der Sparkassen bedeutet dies derzeit: jeder Kunde besucht im Schnitt einmal jährlich eine Filiale – aber 108 Besucher finden im Kanal Online, respektive Mobil statt.

Denn die klassische Filiale hat ausgedient, neue Entwicklungen wie die jüngste EZB-Zinssenkung befeuern die Veränderungen bei den Banken weiter.

Auch 2016 wird kein einfaches Jahr werden. Zumindest für die Banken mit Filialgeschäft, die kein umfassendes Konzept zur kanalübergreifenden Ansprache gefunden haben – oder dieses gerade nachdrücklich entwickeln.

Beispiel Sparkassen: Bei den deutschen Sparkassen wird es zu Stelleneinsparungen und Filialschließungen kommen. Allein von den derzeit bayernweit 2.200 Geschäftsstellen werden 220 dichtmachen. Und bereits wurden 82 Filialen in Bayern geschlossen.

Neben Filialen in kleinen und kleinsten Ortschaften gehören auch Filialen im städtischen Raum zu den Banken auf der Streichliste.

In den anderen Bundesländern ist die Lage vergleichbar: In den vergangenen 12 Monaten mussten rund 400 Filialen dichtmachen. Damit waren bundesweit am Ende 2015 noch 14.450 Filialen von Sparkassen in Bertrieb, so der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Insgesamt 409 Institute gibt es derzeit.

Auf Personalseite bedeutete dies ebenfalls Einschnitte: Im Jahr 2015 wurden 6.400 Stellen bei deutschen Sparkassen nicht wieder besetzt. Bundesweit werden noch 233.700 Mitarbeiter beschäftigt.

Seit die EZB den Leitzins auf 0% und damit erneut in den Keller geschickt hat, müssen Kreditinstitute Strafzinsen für geparktes Geld zahlen. Mancherorts wird überlegt, überschüssiges Geld wieder im Tresor zu bunkern.

Sicher ist: Auch bei den privaten Kunden wird sich dieser verschärfende Preisdruck bemerkbar machen. „Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei“, so Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon in dieser Woche.

Das Problem bei den Sparkassen, existiert in ähnlicher Dimension auch für die Genossenschaftsbanken. Und auch der Sektor der privaten Banken kommt nicht spurlos an den allgemeinen Trends der Digitalisierung und den aktuellen Marktveränderungen vorbei.

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