Am Anfang stand ein verheerendes Flammenmeer: Zwei Großbrände zerstörten 1986 ein weites Areal in unmittelbarer Nähe der Los Angeles Public Library (LAPL). Diese Feuer schufen Platz für eine neue Idee: ein neuer, großer Wolkenkratzer sollte der Katastrophe stadtplanerisch etwas Positives abgewinnen. Die Architekten Pei Cobb Freed & Partners (Entwurf) sowie Ellerbe Becket schufen eine Konstruktion, an der ab 1987 gebaut wurde.
So kam es, dass der 1989 vollendete Wolkenkratzer, der zunächst als Library Tower, und dann lange Zeit als U.S. Bank Tower, bekannt wurde, zu einem der Wahrzeichen von Los Angeles avancierte. Seit dem Erwerb durch die Overseas Union Enterprise Ltd. (OUE), Entwickler und Betreiber von Immobilien und Hotels aus Indonesien, firmiert das Gebäude als OUE Tower.
Ausgelegt auf eine Standfestigkeit für Erdbeben bis zu einem Wert von 8,3 (Richter-Skala) ist der Tower für die Ewigkeit gebaut und ein Mekka für Statiker. Mit insgesamt 75 Stockwerken, davon 73 oberirdisch, und einer Gesamthöhe von 310,3 m (Gesamtnutzfläche: 133.087 m²) galt das Gebäude bis September 2016 als höchstes in Los Angeles. Aktuell rangiert der Wolkenkratzer als 13.-größtes Gebäude der Vereinigten Staaten.
Auch im Bereich der visuellen Inszenierung war man immer on Top: Auf dem Dach des Skyscrapers befindet sich eine weithin sichtbare Glaskrone, die illuminiert wird. Ob am Valentinstag, an Halloween, beim Alzheimertag: Nationale oder internationale Feiertage und Großereignisse werden mit bestimmten Farben oder Farbkombinationen angezeigt, wie weithin sichtbar sind. Auch die verschiedenen Logos der jeweiligen Eigentümer wie U.S.Bank, First Interstate Bank oder eben OUE waren stets gigantisch, besonders ausgefeilt – und manchmal auch umstritten.
Seit kurzem gibt es einen neuen coolen Hingucker – diesmal untenrum. Im Erdgeschoss und durch die Glasfront weit bis auf die Straße sichtbar hat man sich nun eine Monster Curved LED Video Wall gegönnt, die es mit mit 38,5 m x 5,2 m auf satte 200,2 m² bringt. Installiert wurden LED Module mit einem Pixel Pitch von 4 mm. Dabei setzt man auf Technologie aus Kalifornien: Lieferant ist SiliconCore. Deren Common Cathode LED Screen war der einzige, der den Vorgaben von möglichst niedrigem Energieverbrauch entsprach.
An Pixeln und Auflösungen liefert die Curved LED Art Wall – ebenfalls eine der größten im Westen der USA installierten Art Walls – eine Auflösung von 8.500 x 1.440. So kommen insgesamt 12,2 Millionen Pixel zusammen, auf denen sich die mit der kreativen Installation beauftragte Niles Creative Group (NCG) kreativ austoben kann. Als Sujet werden Straßenszenen, Fußgänger und weitere Ereignisse vor dem Gebäude genutzt, in Bewegtbild umgesetzt und mit Sound unterstützt. Die Luminanz der in der Lobby installierten LED Wall liegt bei 2.000 cd/ m².
Der Content besteht dabei aus Aufnahmen, die in 4K, 6K und 8K realisiert wurden. Aufgrund der großen Auflösung ist die Wirkung der Darstellung dreidimensional. Als technischer Integrator für die Installation zeichnet AG Light and Sound verantwortlich.