In maximal zwei Jahren wird die NASA eine neue Generation von Versorgungsschiffen in den Orbit schicken, um die Raumstation ISS mit Mensch und Material versorgen zu können. Die für 2017 oder 2018 vorgesehenen Flüge werden mit dem neuen CST-100 Starliner absolviert, den Boeing für etwa 4,3 Milliarden US-Dollar entwickelt. Die Abkürzung CST steht für Crew Space Transportation – der Starliner ist also Herz und Hirn künftiger Missionen zur ISS.
Um die Astronautinnen und Astronauten für die kommenden Missionen vorzubereiten, werden sie auf kleineren Simulatoren geschult, die das Cockpit mit seinen Steuerungen simulieren. In diesem Jahr stellten Boeing und die NASA diese Simulatoren erstmals der Öffentlichkeit vor; in einigen Monaten soll dann ein großer Simulator folgen, der als Modell des kompletten Starliners gedacht ist.
Anhand der Cockpit-Simulatoren sieht man, dass Industrie und Forscher nun auch bei den User Interfaces und Steuerungen die nächste Raketenstufe der Innovation gezündet haben: Bis auf einen kleinen Joystick besteht das Cockpit offenbar nur noch aus einem großen Triptychon aus vertikal ausgerichteten Displays (vgl. Video unten). Bei den Screens scheint es sich um besonders hoch auflösende und recht lichtstarke Modelle zu handeln, möglicherweise Ultra HD Screens. Damit wird bald auch die Steuerung der komplexen Technologie im Weltall über Multitouch erfolgen.
Derzeit trainieren die Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Eric Boe noch in St. Louis bei Boeing an den beiden Simulatoren. Damit ist das Commercial Crew Program der NASA die erste Einrichtung der US-Weltraumbehörde, die Interaktionen über Touch auch im Weltall nutzen wird. Zugleich können Trekkies einen weiteren Haken hinter „Star Treck-Technologien, die irgendwann Wirklichkeit wurden“ machen.