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Serie Banking 2.0

Luzerner Kantonalbank startet ins Omnichannel-Zeitalter

Bald wird die Luzerner Kantonalbank (LUKB) ins Omnichannel-Zeitalter durchstarten. Interessant daran: Damit bereitet man sich auf die schweizweit einheitliche Banken-Plattform ATMfutura vor, die ab 2018 zeigt, wie Banking im 21. Jahrhundert funktioniert.
Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank (Foto: LUKB)
Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank (Foto: LUKB)

Oft kommen die überzeugendsten real umgesetzten Konzepte für modernes Retail Banking seit einiger Zeit oft aus der Alpenrepublik oder von den Eidgenossen. Letztere setzen ein Projekt auf, das in weniger als 12 Monaten beweisen dürfte, wie man national eine Plattform schafft, mit der Banken Millenials sowie andere, ältere, Zielgruppen künftig auf allen Kanälen erreichen können.

Denn in der Schweiz laufen die letzten Vorbereitungen für den Start des Infrastrukturprojekts ATMfutura. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von SIX und den Schweizer Banken zur Vereinheitlichung der Automaten-Software in der Schweiz. Wie das bislang genutzte System Bancomat läuft alles bei SIX Payment Services zusammen, einer Tochter der Schweizer Börse SIX. Ab Anfang 2018 soll ATMfutura an den Start gehen, dass unter anderem Cardless Cash bietet wird, also die Geldausgabe am Geldautomaten ohne Bankkarte. Stattdessen wird die App der jeweiligen Bank am Smartphone genutzt, um einen Betrag später am ATM abzuheben. Dann wird dort lediglich der zuvor erzeugte QR Code genutzt. Das landesweite ATMfutura wird noch weitere Services zu späterer Zeit bringen. Zu den Instituten, die bereits ATMs mit QR Code Readern einsetzen gehören Credit Suisse oder die Neuer Aargauer Bank.

Neuer SelfServ84 im Einsatz (Foto: NCR)
Neuer SelfServ84 im Einsatz (Foto: NCR)

Ab der kommenden Woche wird auch sie 1850 gegründete Luzerner Kantonalbank AG (LUKB) ihre Geldautomaten Schritt für Schritt in diese Richtung fit machen. Das Institut ist mit gut 1.000 Mitarbeitenden die führende Bank im Kanton Luzern. Mehr aks 60% aller Luzerner Privatpersonen und rund 50% aller Luzerner Unternehmen unterhalten eine Geschäftsbeziehung zur LUKB.

Technisch umgesetzt wird dies mittels einer Lösung von NCR. Die LUKB führt deshalb als erstes Schweizer Institut den neuen NCR SelfServ 84 ein – zunächst in der Filiale in Ebikon. Die Geräte mit großem 19″ Screen lassen sich bedienen wie Tablets. Am 28. März 2017 wird der erste neue dieser Geldautomaten bei LUKB in Betrieb genommen. Die Stärke der neuen Automaten-Generation liegt in der intuitiven Nutzung, ihrer Flexibilität und Schnelligkeit. Die ATMs sind vielfältig konfigurierbar und mit der entsprechenden Software können interaktive Anwendungen wie Videoberatung oder die oben beschriebene Transaktionsvorbereitung auf dem Smartphone einfach integriert werden. Auch andere Features, die große Nutzergruppen selbstverständlich schon längst auf ihren Mobile Devices nutzen, können eingeführt werden. Ist etwa die Schrift zu klein, ziehen Bankkunden künftig mit zwei Fingern die Anzeige größer. Und wirkt der Hintermann am Geldautomaten zu neugierig, wird der Inhalt einfach in eine andere Ecke des Screens gezogen oder einfach zusammengeschoben.

Cardless Cash startet nun in der Schweiz durch (Foto: NCR)
Cardless Cash startet nun in der Schweiz durch (Foto: NCR)

„Als klar wurde, dass ATMfutura ab Anfang 2018 in der Schweiz produktiv eingesetzt werden kann, haben wir beschlossen, unsere Bancomaten frühzeitig fit für die neuen Funktionen zu machen“, so Daniel von Arx, Mediensprecher der Luzerner Kantonalbank. „Unsere Kunden können sich bereits jetzt mit der Bedienung vertraut machen, die ab 2018 eine Reihe neuer und innovativer Funktionen bieten wird.“

Die Luzerner Kantonalbank setzt die neuen Systeme aus dem Hause NCR aber insbesondere mit Blick auf die Zukunft ein. Denn ab 2018 werden mit dem Start von ATMfutura eine Reihe moderner Funktionen und Anwendungen im Automaten-Netzwerk unterstützt, die den Geldautomaten ins 21. Jahrhundert bringen.

Neben der bequemen Nutzung steht bei dem SelfServ System auch die Sicherheit im Fokus: Die eingelassene Tastatur bietet einen Blickschutz bei der PIN Eingabe. Eine Bild-in-Bild Kamera kann anzeigen, was hinter dem Nutzer passiert und der hat so alles auf dem großen Screen im Blick. Ein im Glas integrierter Sichtschutz-Filter verhindert, dass die Inhalte des Bildschirms von der Seite lesbar sind.

Weitere Bankgeschäfte, wie eine Kontoeröffnung, könnten bald direkt vom Automaten aus möglich sein. Der Prozess sähe dann wohl so aus: Authentifizierung des Kunden per Video. Unterschrift des Kunden direkt auf dem Screen, indem er den Finger als Stift nutzt. Ein Bankmitarbeiter könnte dabei Fragen direkt über die Videoschaltung beantworten oder zu anderen Themen behilflich sein. Um die Diskretion gegenüber dem Kunden sicher zu stellen, kann an jedem Gerät ein Kopfhörer eingesteckt werden, damit das Gespräch auch nur für den direkt betroffenen Kunden zu hören ist.