Die Kommissionierer in den Logistiklagern von DHL-Supply-Chain werden ab August 2017 weltweit mit Augmented-Reality-Brillen ausgestattet. Nach umfangreichen weltweiten Tests hatte der Bonner Konzern die Ausstattung mit Googles Glass-Enterprise-Edition-Datenbrillen, den Vuzix-Modellen M100 und M300 oder möglicher weiterer Hardware beschlossen. Als Software wird xPick von Ubimax genutzt, teilte DHL im August 2017 mit. Für das Unternehmen ein klarer Vorteil: Produktivitätszuwächse von 15% konnten gemessen werden.
Auch Siemens will seine bislang mit AR-Equipment von Daqri durchgeführten Tests weiter ausbauen, berichtete kürzlich das Wall Street Journal über die Fortführung der seit Sommer 2016 laufenden Evaluierung. Auch hier wurden bislang große Effizienzgewinne gemessen: Mit AR könne ein unerfahrener Ingenieur innerhalb einer Dreiviertelstunde einen Gasbrenner zusammenbauen. Bislang muss er sich erst durch Manuals durcharbeiten, um dann einen Tag zu benötigen. Für den Lieferanten der AR-Technologie ein lohnendes Geschäft: Das erst 2010 gegründete Start-up Daqri hat einem Bericht von Forbes zufolge selbst schon mindestens vier Unternehmen geschluckt, vom AR-Softwarespezialisten bis hin zu einem Displayhersteller.
Dies sind lediglich zwei aktuelle Beispiele deutscher Konzerne, die schon jetzt in Augmented Reality oder Virtual Reality investieren. Hinzu kommen Gamer und weitere Privatkunden, die den Sektor AR und VR weiter pushen.
Wie groß das gesamte Marktvolumen weltweit werden könnte, zeigt eine aktuelle Studie von IDC. Die Berater gehen in ihrem aktuellen Worldwide Semiannual Augmented and Virtual Reality Spending Guide davon aus, dass die Gesamtausgaben für AR- und VR-Produkte sowie -Dienstleistungen von 11,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 auf fast 215 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 ansteigen und damit eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 113,2% erreichen.
Im laufenden Jahr soll das Marktvolumen in Westeuropa bei 2 Mrd. Dollar liegen. Aufgrund eines CAGR von 121,2% werden sich Westeuropa bis Ende 2021 vom bisherigen Platz 3 unter den weltweiten regionalen Märkten für VR und AR auf den 2. Platz vorschieben, so die Prognose. Während hier und in den USA vor allem Fertigungsverfahren und Prozesse in der Industrie mit den Technologien fit gemacht werden, sieht IDC in Asien vor allem sehr große Investitionen in den Verticals Retail und Education.