Displayindustrie

LG Display schützt seine Partner gegen Industriespionage

Um weiter vorne am Ball bleiben zu können, müssen die Hersteller ihre eigenen kleinen Geheimnisse bewahren können. Ansonsten drohen billige Plagiate. LG Display verstärkt nun seine Sicherheitsanstrengungen und bezieht Lieferanten mit ein.
Hacking ist nur ein Weg, um die Konkurrenz auszuspähen (Foto: Pixabay / joffi)
Hacking ist nur ein Weg, um die Konkurrenz auszuspähen (Foto: Pixabay / joffi)

Konkurrenzspionage – oft auch als Industriespionage bezeichnet – ist für Mittelständler wie für Konzerne ein Problem. Besonders Technologiekonzerne sind im Fokus von Konkurrenten oder staatlichen Akteuren. Mal ist es ein Besucher, der in der Fabrik herumgeführt wird, dabei aber die Kamera in der Gürtelschnalle trägt. Auch das gezielte Korrumpieren von Mitarbeitern eines Wettbewerbers ist eine bewährte Methode, um sie später als Info-Quelle zu nutzen.

Hinzu kommen alle via IT und Netzwerke möglichen Formen des Abschöpfens – wie im Fall dreier Ende November 2017 in den USA in Abwesenheit vor Gericht angeklagter Männer. Das Trio soll in den Jahren 2011 bis 2017 die Unternehmen Moody’s Analytics, Trimble und Siemens ausspioniert haben, wie es in der Klageschrift „United States of America v. Wu Yingzhuo, Dong Hao and Xia Lei“ zum Prozess in Pittsburgh, Pennsylvania, heißt.

Die Folgen solcher Ausspähungen können verheerend sein und dazu führen, dass die Konkurrenz mit der „Concordsky“ früher abhebt, als der ursprüngliche Erfinder. Dies gilt es zu verhindern. Denn fertige Produkte der Konkurrenz werden sowieso ausgiebig getestet – natürlich auch von der deutschen Industrie.

Auch in der Displayindustrie ist Spionage ein Thema. Hersteller LG Display will sein Sicherheitskonzept deshalb ausweiten. Seit dem Jahr 2014 ist man beim Thema Sicherheit auch im Rahmen der Korea Industrial Technology Protection Association / 년부터 한국산업기술보호협회와 (KAITS ) im Austausch. Dem Verband gehören weitere Technologie-Unternehmen des Landes an, etwa Samsung, Hyundai oder SK Telecom. Im gleichen Jahr wurden rund 20 Vor-Lieferanten und Entwicklungspartner aus dem Bereich LCD-Technologien mit ins Konzept einbezogen – schließlich wird nicht alles inhouse und alleine entwickelt.

Ab Januar 2018 will LG Display nun auch sechs Partnerfirmen aus dem Technologiebereich OLED unterstützen. Geplant sind Sicherheitsberatung, regelmäßige Prüfungen sowie Schulungen „im Zusammenhang mit OLED-Kerneinrichtungen und -Materialien“, wie es in einer lediglich auf Koreanisch veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens heißt. Zu den sechs Firmen, die geschützt werden sollen, gehören demnach auch die beiden Unternehmen Jusung Engineering und Invenia. Zunächst sei geplant, Sicherheitsexperten von LG Display und der Korea Industrial Technology Protection Association zu entsenden, um das derzeitige Sicherheitsniveau bei den Lieferanten zu evaluieren, um dann maßgeschneiderte Programme für jedes Partnerunternehmen zu implementieren.