Digital Signage & Verkehr

Bonn testet E-Paper-Screens an Haltestellen

Weg mit veralteten und vergilbten Abfahrtsplänen: Die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn (SWB Bus und Bahn) wollen langfristig nachhaltigere Mobilitätsdienste für die Öffentlichkeit anbringen. Deshalb testen die SWB derzeit Bushaltestellen mit E-Paper-Screens.
Energie-autark und mit Solarstrom betrieben sind die E-Paper Screens, die die Bonner Verkehrsbetriebe aktuell testen (Foto: Christiansen GmbH)
Energie-autark und mit Solarstrom betrieben sind die E-Paper Screens, die die Bonner Verkehrsbetriebe aktuell testen (Foto: Christiansen GmbH)

Genutzt werden bei dem Test in der Stadt am Rhein Displays auf Basis der extrem energieeffizienten E-Paper-Technolgie, die von Hersteller Papercast stammen. Entworfen, entwickelt und in seiner Gesamtheit produziert, wurde Papercast im März 2016 nach umfangreichen Feldtests gestartet. Ein Jahr später wurde die Quad-Core-E-Paper-Treiberkarte (EPD) für die nächste Generation von E-Paper-Displays eingeführt, und im Juli 2017 wurde ein neues robustes IP65-Gehäuse eingeführt. Die Technologie wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Marktforschung von SWB identifizierte Papercast als die stärkste E-Paper-basierte Lösung, deren Displays zusätzlich auch die allgemeinen Kriterien einer hochauflösenden Bildqualität in Verbindung mit mobiler Konnektivität und Solarenergieversorgung erfüllen. „Wir benötigten eine Lösung, die Solarstrom, mobile Konnektivität und ein solides Backend-System für die Generierung der Informationen auf dem Display bietet – Papercast hat dies auf einem sehr guten Standard umgesetzt“, sagt Jan Starke, Traffic Telematics bei SWB.

Mit der Web-Oberfläche kann der Nahverkehrsbetreiber den Inhalt von überall aus ändern. Gesteuert werden die E-Paper über ein cloudbasiertes CMS mit dem das Busunternehmen in Web-Technologie-Manier alle Inhalte, Layouts und Parameter festlegt und in Echtzeit auf die unterschiedlichen Displays ausspielen kann. So lassen sich nicht nur die üblichen starren Informationen anzeigen, wie Fahrplan, Streckennetz oder Preise, sondern auch die voraussichtliche Ankunftszeit des nächsten Busses oder Störungen und entsprechende Alternativen. Das Verwaltungssystem der Lösung beruht auf einer offenen Entwicklungsplattform und unterstützt Standards wie GTFS und SIRI. Eigene benutzerdefinierte Apps lassen sich zudem mit Node.js erstellen und integrieren.

Die interaktiven E-Paper-Displays für die Bushaltestelle sind robust, konform der Schutzart IP65 mit verstärktem Frontglas, lassen sich an das Betreibernetzwerk standardmäßig per WLAN anbinden und sind durch ihre Solarfähigkeit autark. Die Displays gibt es in Größen von 13″, Double- oder Triple-13″, 32″ sowie 42″ und lassen sich an vorhandene Pfosten oder Arretierungen der bisherigen Beschilderung oder an entsprechenden Flächen der Bushaltestelle anbringen. Durch die E-Tinten-Technologie der HD-Displays und deren hohe Kontrastfähigkeit sind die Informationen auch bei Sonneneinstrahlung gut sichtbar. Bei Dunkelheit springt die LED-Beleuchtung ein, entweder konstant über die Cloud definiert oder über Licht- oder Bewegungssensoren gesteuert.

Deutscher Distributionspartner von Papercast ist übrigens ein alter Bekannter aus der deutschen Digital Signage-Szene: Björn Christiansen, geschäftsführender Gesellschafter mit seiner Christiansen GmbH.

Papercast-Screen an einer Haltestelle in Bonn (Foto: Christiansen GmbH)
Papercast-Screen an einer Haltestelle in Bonn (Foto: Christiansen GmbH)
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