Anzeige
Digital Signage & Museen

Coole Kugelbahn im "phaeno"

Kinetik trifft auf Digital: Das Wissenschaftszentrum "phaeno" setzt in der neuen Sonderausstellung "Smarte neue Welt" auf interaktive Wissensvermittlung.
Diese Kugelbahn kann gehackt werden (Foto: Archimedes Exhibitions)
Diese Kugelbahn kann gehackt werden (Foto: Archimedes Exhibitions)

Im Jahr 2005 eröffneten und 9.000 m² großen „phaeno“ in Wolfsburg sind mehr als 350 interaktive Experimentierstationen installiert. Damit setzt das Museum und Wissenschaftszentrum schon seit jeher auf die Einbindung der Besuchergruppen.

Für den Start der neuen Sonderausstellung „Smarte neue Welt“ wurde jetzt eine weitere spannende Umsetzung realisiert, für die sich Archimedes Exhibitions verantwortlich zeichnet. Mit der Installtion werden Chancen, Risiken und Besonderheiten des Internet of Things real erfahrbar.

Eine ganze Wand in schwarz-weiß. Dazu ein rhythmisches Klackern. Hier bahnen sich kleine Stahlkugeln ihren Weg durch einen vertikalen Parcours. Was zunächst wie eine kinetische Installation anmutet, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine digital steuerbare Kugelbahn.

Sie vereint minimalistisches Design und mechanische Präzision, ist aber nicht nur zum Betrachten, sondern für die spielerische Interaktion konzipiert. Die Ausstellungsbesucher können digital die Weichen innerhalb der Bahn stellen und so die Kugeln durch kunstvolle 2D- und 3D-Elemente lenken: von Spirale und Looping über eine Magnetbahn bis hin zu einem Newtonschen Pendel.

Aber Achtung: Über einen QR-Code gelangt man mit dem Smartphone oder Tablet zu einer ebenfalls von Archimedes umgesetzten Web-App, mit der man zeitgleich mit dem Spieler die Weichen stellen, sich ins System „hacken“ kann. Die Frage ist dann also: Arbeitet man gegeneinander oder kollaboriert man?

Wie die Weichen der Kugelbahn sind viele Geräte heute über das Internet vernetzt und digital steuerbar: Heizung, Kühlschrank oder Rasenmäher. Das Internet of Things bringt Komfort, birgt aber auch Sicherheitsrisiken. Mit der Inszenierung dieses Themenkomplexes soll spielerisch dafür sensibilisiert werden, wie sensibel IoT sein kann.

Neben der Kugelbahn hat Archimedes außerdem eine interaktive Station realisiert, die die sogenannte „Filterblase“ inszeniert. Als würde man im Internet surfen und nach Waren suchen, sieht der Besucher auf einem Screen Abbildungen unterschiedlicher Produkte von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Werkzeug.

Mittels einer Eye-Tracking-Software „erkennt“ die Anwendung, welche Waren der Besucher am meisten betrachtet, sich vermeintlich am stärksten für diese Produkte interessiert. Nach und nach verringert sich das Warenangebot bis zuletzt nur noch ein Produkt auf dem Bildschirm erscheint. Das Exponat illustriert auf diese Weise eindrücklich, dass wir beim Surfen im Internet Daten hinterlassen, die ausgewertet werden können, etwa um personalisierte Werbung einzublenden.

Die konzeptionelle Vorgabe für die beiden Exponate stammt vom phaeno, Archimedes ist für die Interaktionsentwicklung, das Design, die bauliche Umsetzung sowie die Programmierung verantwortlich.

Ansteuerung der Kugelbahn über den Touchscreen (Foto: Archimedes Exhibitions)
Ansteuerung der Kugelbahn über den Touchscreen (Foto: Archimedes Exhibitions)
Anzeige
Veröffentlicht in News