Das Start-up Telly will kostenlose 55-Zoll-TV-Geräte herausgeben – auf der Website des Unternehmens kann man sich in eine Warteliste für den Gratis-Fernseher eintragen.
Der Clou: Neben dem Fernseher wird noch ein LCD-Display mitgeliefert, das unter dem Fernseher installiert wird und auf dem Services und Werbung laufen. Letztere soll dann den Fernseher finanzieren. Die Werbetreibenden erhalten detaillierte Daten zu den Sehgewohnheiten und vermutlich die Möglichkeit, ihre Werbung genau auf die verschiedenen Zuschauergruppen abzustimmen.
Somit plant das Start-up, die ersten 500.000 Telly-Geräte diesen Sommer kostenlos an die Verbraucher auszuliefern.
Beide Screens sind miteinander synchronisiert und laufen über ein eigenes Betriebssystem namens Telly OS. Die Geräte verfügen außerdem über eine Soundbar und eine Kamera, die Videogespräche ermöglicht.
Der Gründer und CEO von Telly, Ilya Pozin, hat einen Hintergrund im Bereich Fernsehen und insbesondere Streaming. Er war Mitbegründer von Pluto TV, einem werbegestützten Streaming-Dienst, der 2019 von Viacom CBS übernommen wurde.
Auch für B2B interessant?
Wie invidis Contentpartner Dave Haynes von Sixteen-Nine betont, handelt es sich um ein B2C-Produkt – doch es gebe Orte wie Bars und Schnellrestaurants, an denen viele Fernseher stehen, auf denen zum Beispiel Sport gezeigt wird. Ein zusätzlicher Display-Balken könnte Werbung ohne störende L-Balken im Bild oder eventuell auf die Location zugeschnittenen Content erlauben.
Für viele Privatkunden klingt das Angebot sicher verlockend, zudem löste die Meldung ein internationales Medienecho aus. Wer sich nach einer Testphase gegen den Werbe-Fernseher entscheidet, muss den Telly entweder zurückschicken oder Einrichtungskosten von 500 Dollar zahlen, wie die W&V berichtet. Dann finde keine Datenerfassung mehr statt.
In den AGB stolpert man zudem über den Satz, dass gewisse „Premium Services“ in Zukunft kosten könnten. Würde das nicht gewünscht, müsse man alle von Telly erhaltenen Produkte wieder zurückgeben.