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Google im Silicon Valley

Home Sweet Chrome

San José | Wenn ein Tech-Riese wie Google den Digital Signage-Markt ins Visier nimmt, horcht die Branche auf. invidis war vor Ort im ChromeOS-Campus im Silicon Valley.
Von links: Florian Rotberg, Antonia Hamberger und Stefan Schieker im ChromeOS Experience Center (Foto: invidis)
Von links: Florian Rotberg, Antonia Hamberger und Stefan Schieker im ChromeOS Experience Center (Foto: invidis)

Im Silicon Valley, 20 Minuten vom Googleplex in Mountainview entfernt, liegt das ChromeOS Experience Center. Hier zeigt Google, was in seinem Betriebssystem alles schlummert. Mit ChromeOS will sich der Software-Riese unter sämtliche B2B-Anwendungen legen – auf der Oberfläche unsichtbar, aber unten drunter als undurchdringbare, magische Schutzmauer.

Was die magische Mauer ermöglicht, stellt Google hier in verschiedenen, in Google-Ästhetik aufgebauten Bereichen dar: Wenn man das CEC – wie Leiter Chris Beveridge es abgekürzt nennt – betritt, wird man von einer großen Samsung The Wall begrüßt. Chris Beveridge führt hier normalerweise Partner und Kunden durch, aber auch das invidis-Team darf für einen Tag im ChromeOS-Reich Gast sein.

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Auf der MicroLED bekommt man zuerst einen Einblick in die ChromeOS-Historie und Googles Vision für das B2B-Betriebssystem. Daneben die erste Unternehmensumgebung: ein Call Center. Hier demonstriert Chris Beveridge vor allem die Integration mit Cameyo – die Plattform für Virtual App Delivery (VAD) hatte Google erst im Juni akquiriert. Sie soll aber die App-Nutzung in Zukunft komplett auf den Kopf stellen: Windows-Apps lassen sich damit ohne vollständige Windows-Umgebung virtualisiert auf ChromeOS ausführen und wirken dadurch wie ChromeOS-native Apps.

Weiter geht es im CEC mit dem Healthcare-Bereich. Hier liegt der Fokus auf dem Konzept des „Floating Workspace“ – die Idee, sich durch einen Cloud-Arbeitsplatz vollständig Hardware-unabhängig zu machen: Ein Arzt zum Beispiel loggt sich über eine RFID-Karte in der IT eines Behandlungszimmers ein und sieht sofort die Patientenakte. Beim Verlassen des Raums wird er automatisch ausgeloggt.

Von Education zu Digital Signage

Im nächsten Eck ist ein Klassenzimmer aufgebaut. In dieser Umgebung hat sich ChromeOS bereits in vielen Regionen fest eingenistet. Allein die öffentlichen Schulen von New York City verfügen über mehr als eine Million Chromebooks.

Was im Education-Markt gelungen ist, will Google im Digital Signage-Bereich wiederholen. Im CEC wird nach der Klassenzimmer-Simulation eine QSR-Kioskanwendung gezeigt, ebenso AI-unterstütztes Voice-Ordering in Kooperation mit dem britischen Software-Anbieter Sodaclick und eine klassische Pick-and-Lift-Anwendung.

ChromeOS Experience Center in San José (Foto: invidis)
ChromeOS Experience Center in San José (Foto: invidis)

Das Partnernetzwerk für solche Digital Signage-Umgebungen konnte Google im vergangenen Jahr erfolgreich ausbauen. Neben Sodaclick gehört seit neuestem auch Navori zu den Lösungen, die als ChromeOS Enterprise Recommended zertifiziert sind. Die Samsung The Wall am Eingang wiederum läuft auf dem CMS von Signagelive, das zu den langjährigsten ChromeOS-Partnerlösungen gehört.

In der gesamten Google-Welt mag Digital Signage nur ein kleiner Teil sein. Auf dem ChromeOS-Kontinent ist Signage aber ein wichtiger Wachstumsmarkt. Wer hier als Partner – sei es für CMS-Software oder Chromebox-Hardware – repräsentiert ist, hat direkten Zugang zu Googles Partnern im Silicon Valley. Für einen Nischenmarkt wie Digital Signage eine willkommene Portion an Sichtbarkeit.