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Avixa

ProAV wächst in den USA trotz Zollrisiken

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit zeichnet der ProAV-Index von Avixa in den USA noch ein positives Bild: Die Branche wächst aktuell weiter – doch Zölle, Investitionsstopps und Zurückhaltung bei Kunden dämpfen die Stimmung.
Der vorläufige AV-Verkaufsindex für April 2025 deutet auf eine bessere Entwicklung in den USA als weltweit hin. (Grafik: AVIXA)
Der vorläufige AV-Verkaufsindex für April 2025 deutet auf eine bessere Entwicklung in den USA als weltweit hin. (Grafik: AVIXA)

Der ProAV-Geschäftsindex, den Branchenverband Avixa jeden Monat veröffentlicht, zeigt: Trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage in den USA steht die Branche insgesamt recht gut da – zumindest bisher.

Im aktuellen Mai-Bericht, der die Zahlen aus dem April und dem ersten Quartal zusammenfasst, wird deutlich, dass vor allem die anhaltende Unsicherheit rund um die US-Zölle der Branche Sorgen bereitet.

Stabiles Wachstum trotz schwankender Konjunkturdaten

Der AV-Verkaufsindex (AVI-S) verzeichnete in den vergangenen drei Monaten durchgängiges Wachstum. Den stärksten Anstieg gab es im März, im April schwächte sich das Wachstum etwas ab. Trotz eines leichten Rückgangs von 60,9 im März auf 59,7 im April bleibt der allgemeine Trend positiv und deutet auf weiteres Wachstum hin.

Auch der AV-Beschäftigungsindex (AVI-E) legte im April zu – von 53,5 auf 55,5. Beide Indizes zeigen, dass die Branche weiterhin moderat wächst. In der Gesamtwirtschaft der USA wurden im April 177.000 neue Arbeitsplätze geschaffen – deutlich mehr als die erwarteten 138.000. Allerdings wurden die Zahlen der Vormonate nachträglich nach unten korrigiert: Für März auf 185.000 und für Februar sogar drastisch auf nur 85.000 neue Stellen. Das deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt weniger stabil war als zunächst angenommen. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,2 Prozent.

Zölle und Zurückhaltung dämpfen Marktstimmung

In den kommenden Monaten könnten die Zölle und die staatlich verordneten Entlassungen spürbarere Auswirkungen zeigen.

Ein Blick auf die regionalen Daten zeigt: Nordamerika liegt im gleitenden Durchschnitt für April mit einem Indexwert von 58,5 vor dem Rest der Welt (57,6) – dem höchsten Stand in Nordamerika seit Mai 2024. Auch bei den absoluten Punktzahlen lag Nordamerika mit 62,1 Punkten klar vor dem Rest der Welt (57,1). Ein gemeinsames Wachstum weltweit wäre jedoch ideal für die Branche.

Trotz der insgesamt positiven Zahlen äußerten sich einige Branchenakteure in den Kommentaren gegenüber Avixa eher zurückhaltend:

„Wir sind mit vielen Projekten ins Jahr gestartet, die aus dem Vorjahr aufgeschoben wurden. Doch durch die Zölle gerät das Geschäft ins Stocken. Manche Firmen ziehen sich aus dem Markt zurück, und Investitionen bleiben aus.“
– AV-Integrator aus Nordamerika

„Wir entlassen niemanden, aber wir stellen vorerst auch keine neuen Leute ein – zumindest nicht, solange die wirtschaftliche Lage so unklar ist.“
– AV-Integrator aus Nordamerika

„Kunden zögern wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit. Es gibt große Bedenken bezüglich der Preise und der Verfügbarkeit.“
– AV-Integrator aus dem APAC-Raum

Besonders betroffen von der Unsicherheit ist laut dem Avixa-Index neben ProAV im Gesamten auch Digital Signage, da viele elektronische Komponenten oder Geräte aus China stammen und unter die US-Zölle fallen. Erst diese Woche haben die USA und China beschlossen, diese Zölle für 90 Tage auszusetzen. Laut der Erklärung wollen beiden Seiten ihre Zölle um jeweils 115 Prozent senken – was für chinesische Importe immer noch 30 Prozent Aufschlag bedeutet.

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