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Dataland

KI-Kunst, die man riechen kann

Refik Anadol verwandelt Daten mit KI in hypnotische Kunst: Im Guggenheim Bilbao versetzte er Besucher mit Bildern und Sound in Trance. Im Dataland, das 2026 in LA öffnet, lässt der Künstler die KI auch duften.
Der Infinity Room im Dataland wird die erste Ausstellung von Refik Anadol mit KI-generierten Düften. (Foto: Dataland)
Der Infinity Room im Dataland wird die erste Ausstellung von Refik Anadol mit KI-generierten Düften. (Foto: Dataland)

Refik Anadol ist fast so etwas wie die Taylor Swift der KI-Kunst. Unter KI-Enthusiasten hat er eine große Anhängerschaft – ähnlich wie Taylor Swift bei der Gen Z und den Millennials. Vielen anderen scheint der Hype übertrieben. Dennoch schleichen sich Taylors Songs hartnäckig in Spotify-Playlists von Skeptikern und werden dann doch nicht übersprungen. Und wer eine von Refik Anadols Ausstellungen besucht, kommt selten mit einem Gähnen, sondern mit einem Staunen in den Augen heraus.

Refik Anadol verwendet für seine Kunstwerke eine solche Menge an Daten, dass seine Algorithmen völlig unvorhersehbare Formen und Farben produzieren. Man sucht vergeblich nach einem roten Faden – oder man lässt sich in Trance berieseln. In beiden Fällen: Wegsehen ist schwer.

Die Kunstwerke werden entweder auf großen LED-Screens oder Projektionsflächen abgespielt – oft in Kombination mit Sound. Die gerade beendete Ausstellung „Living Architecture: Gehry“ im Guggenheim Museum Bilbao füllte mit Hochleistungsprojektoren und Surround Sound einen kompletten Raum mit superhohen Decken.

Für das kommende Dataland in Los Angeles, Refik Anadols erstes eigenes Museum, geht der Künstler noch eine Immersionsstufe höher: Eine der Installationen, der „Infinity Room“, wird KI-generierte Düfte versprühen, basierend auf einem eigenen KI-Modell – dem „Large Nature Model“. Laut den Machern von Dataland ist es auch der erste immersive Raum, der ein „World Model“ verwendet – ein AI-Modell, das „die Dynamik der realen Physik und räumlichen Eigenschaften versteht“.

Infinity Room im Dataland (Foto: Dataland)
Infinity Room im Dataland (Foto: Dataland)

Infinity Room ist eine Weiterentwicklung eines von Refik Anadols allererstem Werk, das er in seiner Studienzeit an der UCLA erschuf. Seitdem experimentiert sein Studio damit, wie man es mit unterschiedlichen Darstellungsformen zum Leben erwecken kann – mit Projektion, LED-Wänden, Spiegeln und Farbe. Bis heute wurde Infinity Room in 35 Städten gezeigt und von 10 Millionen Menschen besucht.

Im Dataland in Los Angeles wird das Werk eine von fünf Galerien einnehmen. Ursprünglich sollte das Museum bereits Ende 2024 öffnen, doch die Eröffnung wurde nun auf Frühling 2026 verschoben. Bis dahin sind die Werke von Refik Anadol aber in mehreren permanenten Ausstellungen zu sehen, zum Beispiel im Kunsthaus Zürich und im Museum of the Future in Dubai.

Dieses Video gibt einen ersten Einblick in den Infinity Room:

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