Digital Signage Magazin

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Entdecke die Möglichkeiten

Auch ein klassischer Werbetechniker kann mit dem neuen Medium Digital Signage gewinnen. Er muss sich nur etwas einfallen lassen.

Die Inhalte werden über das Internet in Echtzeit an die Bildschirme gesendet.
Die Inhalte werden über das Internet in Echtzeit an die Bildschirme gesendet.
Ob am Point of Sale, auf Messen oder in U-Bahn- und Bushaltestellen. Digitale Werbedisplays haben Einzug gehalten – und es werden immer mehr. Damit nicht genug: Zahlreiche Studien bestätigen den Erfolg von Digital Signage (DS). Ob das Medium zum Konkurrent oder zum Partner der klassischen Werbetechnik wird, liegt an einem selbst. Die Augen sollte niemand aus der Branche davor verschließen, da DS eventuell neue Möglichkeiten eröffnet. Wer geschickt handelt, integriert das neue digitale Medium in sein Portfolio: Sei es derjenige, der seine Stelen mit Flachbildschirmen kombiniert, oder der LED-Produzent, der videofähige LED-Wände in seine Produktpalette aufnimmt.

Das andere Extrem – digital um jeden Preis – zahlt sich genauso wenig aus, wie die Neuheiten zu ignorieren. Nicht an jedem Einsatzort ist digitale Werbung gewünscht und die Anschaffungskosten eines DS-Systems wirken für viele abschreckend. Deshalb setzen der Handel und die Stadtmöblierer oft weiterhin auf Printmedien oder kombinieren sie mit digitaler Werbung. Die Mischung macht‘s! An den Beispielen des VfL Osnabrück und Vis-à-pix/Wall wird deutlich, wie Digital Signage, richtig eingesetzt, klasse wirken kann.

Ticketing-Datenbank in Echtzeit

Die Stelen im Fan-Shop des VfL Osnabrück zeigen neben Werbung für Fanartikel und Vereinsnachrichten die noch  freien Plätze im Stadion an.
Die Stelen im Fan-Shop des VfL Osnabrück zeigen neben Werbung für Fanartikel und Vereinsnachrichten die noch freien Plätze im Stadion an.
2008 gab es einige Neuerungen beim VfL Osnabrück. Hierzu gehören elf 65-Zoll-Displays, die den VIP-Bereich des Stadions zieren, und vier 40-Zoll-Stelen, die in den beiden Fan-Shops stehen. Gründe für die DS-Installationen waren, dass der Verein sich und seine Sponsoren ansprechend und modern präsentieren wollte und gleichzeitig beabsichtigte, neue Vermarktungs- möglichkeiten zu schaffen. Mit klassischen, nicht digitalen Medien wäre ein Projekt, wie es der VfL wünschte, nicht möglich gewesen. Marco Prütz von Lila-Weiss Marketing, der Tochtergesellschaft des VfL Osnabrück, die für Werbung, Sponsoren und Marketing des Vereins zuständig ist, erklärt:

„Wir haben bei der Auswahl eines geeigneten Anbieters für ein digitales Infotainment- und Werbemedium folgende Kriterien aufgestellt: Einsatz verschiedener Medien von Flash über Film bis hin zum direkten Zugriff auf unseren Onlineshop und unsere Ticketing-Datenbank sollten möglich sein und die Inhalte in Topqualität dargestellt werden.“

Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, Informationen in Echtzeit auf die Bildschirme zu spielen – und das alles bei möglichst einfacher Bedienung. Lila-Weiss Marketing entschied sich für den DS-Komplettanbieter Videro.

Nach vierwöchiger Planung und einer Woche Installationsarbeit unterhalten elf in die Wände des VIP-Bereichs integrierte 65-Zoll-Displays von NEC die Besucher mit Informationen zu Verein und Spieltag, mit Gewinnspielen und Werbeaktionen sowie mit Sponsorenbeiträgen. Außerdem werden die Spiele während der wichtigsten neunzig Minuten der Woche aus dem Programm des Pay-TV-Kanals Premiere live übertragen. Auf einer frei stehenden Stele im Stadionfanshop und drei weiteren im Fanshop der Osnabrücker Innenstadt sollen Fans zum Ticket- und Fanartikelkauf animiert werden. Durch RSS-Feeds der Neuen Osnabrücker Zeitung und der Internetseite kicker.de können sich die Fans außerdem über Neuigkeiten aus dem Verein informieren. Parallel zu den eingespielten kurzen Artikeln, Bildern, Videos und Lauftexten zeigt eine Ticketing-Datenbank dank Picture in Picture-Funktion ständig den Stand des Kartenverkaufs und die noch freien Plätze an. Die Stele selbst ist mit dem Logo des VfL Osnabrück bedruckt. Ein frontal angebrachtes Einscheiben-Sicherheitsglas schützt die Stele und das integrierte 40 Zoll große TFT-Display von Samsung.

In jede der Stelen baute Videro einen Videro Mediaplayer ein, ein weiterer versorgt sämtliche Monitore im VIP-Bereich des Stadions. Der Videro Mediaplayer zeichnet sich aus durch eine 80 Gigabyte große Festplatte, Temperaturüberwachung, den vorinstallierten Videro Mediabrowser und die Möglichkeit, die Playliste über eine Infrarot-Fernbedienung zu steuern. Auf den Displays läuft die Digital Signage-Software Videro 3.2. Die gezeigten Inhalte werden von drei Seiten aus bearbeitet: Videro speist die Werbesequenzen der Sponsoren ein, die Werbeagentur des VfL namens Mittendrin integriert Infos aus der VfL-Stadionzeitung „Drin!“ und Lila-Weiss Marketing verantwortet die Werbung für Fan-Artikel. Die Inhalte werden vollständig über das Internet verwaltet und der Videro Server ermöglicht den berechtigten Personen den entsprechenden Zugriff, unabhängig vom Standort. Auf Dauer wird sich Videro jedoch aus der Verwaltung des Projekts zurückziehen: Der Anbieter ganzheitlicher DS-Lösungen begleitet den Kunden über die ersten Monate, bis dieser die Bedienung beherrscht.

Dem Blick auf der Spur

Ein ungewöhnliches Projekt der Agentur Jung von Matt zeigt, dass es nicht immer entweder digital oder gedruckt sein muss. Für Amnesty International kombinierte der Außenwerber Wall eine Citylightposter-Vitrine mit einem Flachbildschirm und dem Facetracking-System des Softwareentwicklers Vis-à-pix.

Das Facetracking-System von Vis-à-pix erkennt den Blick des Betrachters … und bewirkt, dass ein Flachbildschirm den Inhalt der Werbevitrine ändert.
Das Facetracking-System von Vis-à-pix erkennt den Blick des Betrachters … und bewirkt, dass ein Flachbildschirm den Inhalt der Werbevitrine ändert.

Unter dem Slogan „Es passiert, wenn niemand hinsieht.“ sieht der Betrachter, wenn er seinen Blick auf die Werbung richtet, ein scheinbar glückliches Pärchen. Dreht er sich weg, schlägt der Mann des Paars auf die Frau ein. Mit diesem Motiv möchte Amnesty International auf häusliche Gewalt aufmerksam machen. Im Dezember 2008 war die Installation an einer Berliner Bushaltestelle zu sehen. Der Motivwechsel wird durch den Facetracking-Sensor von Vis-à-pix eingeleitet, der registriert, ob eine Person in der Umgebung ihren Blick auf das Plakat wirft. Die Information sendet er an den Monitor, der daraufhin das Bild ändert. Ziel von Amnesty International ist, dass der Betrachter erfährt, wie viel sein Blick bewegen kann.

Nicht nur Blicke bewegen; auch Bewegungen ziehen, wie die Beispiele zeigen, Blicke auf sich – das macht Digital Signage erfolgreich.

(Verena Gründel)

Interesse an Digital Signage? Lesen Sie mehr zu dem Thema in dem Fachmagazin für digitale Werbe- und Informationssysteme: digital signage.

Viermal jährlich erfahren Sie alles über diesen neuen Markt. Die nächste digital signage erscheint Anfang Mai.
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