Branchenreport – Lebensmittelhandel Teil II, Seite 2

Plakativ gestalten

Wichtig ist, das Produkt oder das Logo des Herstellers stets im Bild zu zeigen. Handelt es sich um eine starke Marke, so kann diese Funktion auch von einem produktunabhängigen Motiv erfüllt werden. Fachleute bezeichnen dies als Key Visual. Sowohl Slogan als auch Key Visual müssen entsprechend groß gestaltet sein. Denn meist sind die Screens nicht in direkter Augenhöhe und in einigem Abstand zum Betrachter montiert. Wie bei jedem anderen Werbemittel müssen auch für die Spots am PoS typografische Grundregeln eingehalten werden.

Ein einheitlicher Schriftfont ist ebenso selbstverständlich wie die Verwendung von Serifen – wenn möglich. Auf die durchgängige Verwendung von Großbuchstaben sollte ebenso verzichtet werden wie auf kursive Schriften und farblich bunt gestaltete Texte.
Einen guten Überblick über die Wirkung von Text mit unterschiedlichen Typografien finden Sie unter dem folgenden Link: Textbeispiele

Farben und Kontraste

Im Gegensatz zu den Plakaten aus Papier sind LC- und Plasmabildschirme selbst leuchtend. Darüber hinaus ändern sich beim LC-Display in Abhängigkeit vom Blickwinkel die Kontraste und die Farbwiedergabe. Dies sollte bei der Gestaltung der Inhalte berücksichtigt werden.

Viele Farbkombinationen eignen sich darüber hinaus nicht zur Darstellung auf Displays. Der amerikanische Außenwerber Clear Channel hat eine Palette von kontrastreichen Farbkombinationen zusammengestellt, die zumindest für die Plakatgestaltung empfohlen werden. Sie bieten eine gute Orientierung für die Auswahl von geeigneten Farben.

Bild: Clear Channel
Bild: Clear Channel
Bild: Clear Channel
Bild: Clear Channel

„What you see is what you get“ – dieses Paradigma gilt mittlerweile für die meisten Anwendungen am PC. Es bezieht sich jedoch auf die Darstellung auf dem Display, an dem der Erstellungsprozess stattfindet. Um allerdings beurteilen zu können, ob die Werbeclips am PoS wirken, sollte das Ergebnis unbedingt im realen Netzwerk betrachtet werden. Kaum ein Public Display wird sich farbverbindliche Eigenschaften auf die Fahnen schreiben können. Außerdem beeinflusst die Positionierung der Displays maßgeblich die Wiedergabequalität. Kontrast und Farbdarstellung können gravierend von den Ergebnissen abweichen, die man am Display in der Agentur sieht. Gerade bei Videowalls, die aus mehreren Displays bestehen, besteht die Gefahr, dass die Monitore auf Grund mangelnder Abstimmung untereinander die Bilder mit völlig unterschiedlicher Qualität anzeigen.

Komposition

Im Gegensatz zum Fernsehen oder Kino, wo sich der Kunde gezielt berieseln lassen will, ist er am PoS unterwegs, um seine Einkäufe zu erledigen. Wegen der schönen Werbeclips oder dem Unterhaltungsprogramm wird kein Kunde den Weg in ein Ladenlokal antreten. Bestenfalls ein paar Sekunden eines Werbeclips werden sich die Kunden überhaupt ansehen. Umso wichtiger also, dass der gesamte Spot aus einzelnen, in sich logischen und unabhängigen Sequenzen besteht. Jede Sequenz sollte idealerweise die Kernbotschaft und das Key Visual enthalten und eigenständig wirken – ähnlich einem Poster.

Das menschliche Gehirn ist stark limitiert, wenn es darum geht, sich etwas zu merken. Das Limit liegt in der Regel bei fünf bis sieben Sachen, die man sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne merken kann.