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Münchner Fenster in den Startblöcken

Das lang angekündigte Fahrgast-Fernsehen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in U- und Trambahnen soll nun endlich starten. Noch im ersten Halbjahr 2011 soll der Ausbau beginnen. Das Programm wird vom Berliner Fenster produziert. Ein Fünftel der Sendeschleife sind für Werbung reserviert - das soll reichen, die Kosten zu decken.

Das Berliner Fenster, ein Ableger der Berliner Verkehrsbetriebe, hat bereits langjährige Erfahrung mit Fahrgast-Fernsehen. Denn in den U-Bahnen der Hauptstadt gibt es das Infotainment-Programm seit vielen Jahren.

In München allerdings gestaltet sich das Programm etwas anders. Statt kleiner Screens wird es eine Doppelbildschirmlösung geben. Gezeigt werden Strecken, Haltestellen und Umsteigeinformationen der MVG, die auch durchgesagt werden. Parallel läuft auf dem zweiten Bildschirm ein Infotainmentprogramm. Die Aktualisierung des Inhalts erfolgt über Funkschleifen an den jeweiligen Endstationen der Linien.

Die Sendeschleife wird 15 Minuten umfassen, davon sind rund zehn Minuten für Regionalnachrichten und Veranstaltungshinweise reserviert. Eineinhalb Minuten des Programms wird die MVG für Eigeninformationen nutzen. Nur ein Fünftel, also drei Minuten, sind für Werbung vorgesehen. Das soll ausreichen, „um die Investitionen für das Projekt wieder einzuspielen“, erklärt MVG-Chef Herbert König.

Die MVG investiert insgesamt 6,5 Millionen Euro, um alle U-Bahnen und Tram-Züge mit dem Münchner Fenster zu versorgen. Ziel ist es, den Ausbau bis 2014 abzuschließen.

Neben Fahrgast-Fernsehen und Infoscreens gibt es im Bereich ÖPNV weitere Digital Signage-Lösungen. Mit gutem Beispiel geht hier München voran. Die Verkehrsbetriebe der bayerischen Landeshauptstadt ersetzen die alten Faltblattanzeiger sukzessive seit 2009 durch LC-Displays. Insgesamt 440 doppelseitige Bildschirme soll es bis 2013 geben.

Zudem wird die MVG jeden zweiten Ticketautomaten bis 2012 durch neue ersetzen. Für die rund 300 Automaten sind Investitionen von fast 9,5 Millionen Euro nötig. Die modernen Automaten verfügen über ein Touchscreen, einen Barcode Scanner für den einfachen und schnellen Nachkauf von Fahrkarten, Kartenakzeptanz und Banknoten als Wechselgeld.

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