Mit dem seit diesem Frühjahr anziehenden und nun weiter von der Industrie forcierten Trend zu mehr Ultra HD-Consumergeräten sind die Weichen für Bewegtbildgenuss in 3.840 × 2.160p gestellt. Auch im B2B-Umfeld gibt es einige Large Formats von diversen Herstellern, die Inhalte in UHD zeigen – dem Standard der zuweilen auch noch als 4K bezeichnet wird (obwohl er genaugenommen unter den 4.096 × 2.160p der DCI-Norm für echtes Kino-4K liegt, bei 24 frames per second).
Allerdings handelt es sich bei der DCI-Norm um die Festlegung der Digital Cinema Intiatives, die die Normen für das digitale Kino festlegt. Hier unterscheidet DCI dann noch nach den zu projizierenden Seitenverhältnisssen. Kino-4K im Scope-Format – Seitenverhältnis 2,39 : 1 – ist beispielsweise als 4.096 × 1.716p bei 24 fps definiert.
Für den TV-Bereich hatte die ITU-R Working party 6C (WP6C) der Internationalen Telekommunikations-Union (ITU) das Fernseh-4K auf 3.840 × 2.160p festgelegt. Inzwischen hat sich hierfür der Begriff UHD beziehungsweise Ultra-HD weitestgehend durchgesetzt. Der selbe ITU-Ausschuss hat seinerzeit das ITU-8K mit 7.680 × 4.320p definiert, für das sich – Stand heute – SHV beziehungsweise Super Hi-Vision eingebürgert hat.
Für die Beschreibung des Seherlebnisses des TV-8K-Standards Super Hi-Vision ist Keiichi Kubatas Zitat vom letzten 2-dimensionalen Fernsehen überliefert. Kubata ist Forschungschef beim japanischen TV-Sender NHK, der seit Jahren das hochauflösende TV durch Forschung, Tests und Kooperationen mit der Geräteindustrie forciert.
Gemeint war damit, dass die bisherigen 3D-Verfahren zumeist doch eine gewisse Künstlichkeit beim Eindruck hinterlassen, während bei 8K die Details auf dem Screen so faszinierend und greifbar sind, dass man einen 3D-Eindruck erhält, der wesentlich natürlicher wirkt. Die NHK-Experten erklären den Effekt bisher aus der Kombination aus dem weiten Betrachtungswinkel sowie der hohen Auflösung von insgesamt 32 Millionen Pixeln.
Auf der diesjährigen IFA haben LG unnd Samsung jeweils 8K-Screens präsentiert – Samsung auch im allgemein zugänglichen Bereich des City Cubes. Beide Hersteller haben 98-Zöller im 4:3-Format installiert, die 8K-Content zeigen. Die optische Wirkung ist enorm: Man meint, die kleinen Figuren und Objekte aus dem Schirm herausnehmen zu können. Wir haben versucht, das für Sie optisch im Foto festzuhalten. Auch in nicht-öffentlichen Testvorführungen eines weiteren Herstellers auf der ISE 2014 in Amsterdam konnten wir diesen Effekt bei Bewegtbild-Content auf einem Display-Prototypen mit wesentlich kleinerem Panel (24″) beobachten.
Auch wenn allein schon die Umsetzung des UHD-Projekts – Marktdurchdringung mit Ultra-HD TVs, Aufrüsten der Contentersteller mit 4K-Produktions- und Postproduktionstechnik sowie dann folgend Aufbau von UHD-Sendeinfrastruktur, letzteres möglicherweise auch ausschließlich via Web und Satellit für Pay-TV – noch einige Zeit dauern kann: Die bisher öffentlich und nicht-öffentlich zu sehenden Prototypen aus dem Bereich 8K lassen einen schon jetzt auf Super Hi-Vision freuen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass weitere Optimierungen (etwa im Bereich der intelligenten Hinterleuchtung, Verwendung von OLED, weitere Anpassung von Farbe und Brillianz) sicherlich auch bei diesen Geräten folgen werden.