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Airport-Netzwerke

Europas spannendster Real Time-Service startet in Heathrow

So umfassend hat bisher keine Real Time-Kampagne Daten verknüpft. Am Airport Heathrow sorgen Smart Screens für Aufbereitung und Ausspielung von Echtzeit-Informationen aus fünf Quellen, um Reisenden einen intelligenten Mix aus Preis- und Wetter- sowie Wegeinfos zu geben, wenn sie vom Flughafen zur City wollen. Der Journey Comparison Generator gibt die Antwort.
Screens des Journey Comparison Generator in London Heathrow (Foto: JCDecaux)
Screens des Journey Comparison Generator in London Heathrow (Foto: JCDecaux)

Das neue Terminal 2 in Heathrow, das mit neuen FIDS-Screens und weiteren Digital Signage-Installationen ausgestattet ist, wird bald seinen ersten Geburtstag feiern. Noch bevor das Terminal eröffnet wurde, hatte invidis im vergangenen Jahr einen ersten exklusiven Einblick geben können.

Jetzt ist am gleichen Terminal eine Digital-out-of-Home-Kampagne gestartet, bei der der JCDecaux gemeinsam mit Partnern die Vorteile des Mediums geschickt ausspielt. Einerseits ist es eine Eigenwerbung für den Airport, zugleich geht es um Nutzwert für die Reisenden. Name des soeben live gegangenen Projekts: Journey Comparison Generator. In dieser Form ist die Kampagne zumindest in Europa einmalig – der Außenwerber sieht sie sogar als weltweit erste dieser Art.

Dabei greifen JCDecaux und seine beiden Partner auf Echtzeitinformationen aus fünf Quellen zurück, die aufbereitet und auf Smart Screens ausgespielt werden, die sich an den Gepäckbändern und weiteren Orten des Ankunftsbereichs des Star Alliance-Terminals befinden. Grundgedanke bei dem System ist ein Nutzwert-Ansatz.

Diese Fragen kennt jeder: Wie komme ich wann und in welcher Zeitspanne, zu welchem Preis vom Airport in die Innenstadt? Muss ich mit Regen rechnen, staut sich der Verkehr auf meinem Weg vom Flughafen in die City? Rechnet sich ein Taxi zeitlich oder monetär?

Der Journey Comparison Generator beantwortet die Fragen auf einen Blick. Kürzlich ging er am Terminal 2 live – in einigen Monaten soll der Service auch an den Terminals 3 und 5 verfügbar sein. Damit können dann noch 2015 potenziell alle der täglich 100.000 ankommenden Fluggäste in Heathrow sich mit einem Blick informieren, ohne irgendwelche Smartphones hervorkramen und 27 Apps zeitgleich bedienen zu müssen. Nun erfahren sie auf einen Blick, wie schnell sie vom Terminal bis zur Paddington Station unterwegs sind.

Zurückgegriffen wird auf Daten von Google, TomTom, dem Met Office, der Highways Agency sowie des Nahverkehrszugs Heathrow Express. Damit das Ganze reibungslos funktioniert und ansprechend auf den Large Format Displays ausgespielt wird, kooperieren die drei Hauptbeteiligten des Projekts Heathrow Express, JCDecaux und DOOH.com.

Airport Heathrow Real Time-Kampagne mit Verkehrsinfos (Foto: JCDecaux)
Airport Heathrow Real Time-Kampagne mit Verkehrsinfos (Foto: JCDecaux)

DOOH.com? Bei der Letztgenannten handelt es sich um die ehemals unter Enigma firmierende Spezial-Agentur, die zur Curb Media Group gehört, mit diversen Agenturschwestern wie Visualise, Le Grandscreen oder Rectangle. Einzeln oder gemeinsam haben DOOH.com und die anderen Agenturen aus dem Curb-Universum eine Reihe aktueller und vergangener DooH-, VR-, Branding- oder Mobile-Kampagnen gestemmt. Ob Skoda, Playstation, Xbox: zahlreiche Umsetzungen gehen auf das gemeinsame Konto. Einer der ersten Kunden der 2008 gegründeten Muttergesellschaft Curb war übrigens Barrack Obama –  zu Beginn der ersten Amtszeit als US-Präsident.

Der Passagier, der mit der Air Force One landet, ist einer der wenigen ankommenden Passagiere, die den neuen Service in heathrow allein aus protokollarischen Gründen nicht werden nutzen können. Für den Rest steht nun eine Real Time-basierte Anwendung bereit, die neben GPS und Live-Wetterinfos auch auf die Informationen privat und öffentlich betriebener Verkehrssysteme zugreifen kann.

Für den Airport hat das System zwei Hauptvorteile: Es handelt sich um ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb mit anderen lokalen Airports, das klaren Nutzwert für die Reisenden bietet. Damit betreibt man Eigenwerbung ohne chi chi. Zudem kann der Airportbetreiber hoffen, dass seine selst betriebenen Züge noch beliebter werden. Nach den eigenen Berechnungen sollen die Züge des Airport Express nicht nur güünstiger als Taxen sein, sondern auch deutlich schneller. Die Rede ist von einem Viertel des Taxpreises und einer bis zu dreifach schneller zurückgelegten Wegstrecke.

An dem Projekt kann man sehen, wie gut sich sehr verschiedenartige Quellen und Medien kombinieren lassen, um sie für eine eher werbeorientierte oder nutzwertige Aufbereitung und Ausspielung über intelligente Screens verfügbar zu machen. Sicherlich wird sich der ein oder andere Bahnbetreiber, der nächste große Flughafen oder große Markenartikler für das Potenzial interessieren.