Werbenetzwerke nicht rentabel?

Diese Frage muss sich zurzeit Poster.tv stellen lassen. Auf der offiziellen Webseite gibt Geschäftsführerin Nicole Hopfner in einer Meldung vom 18. November 2008 Auskunft über den Stand beim Netzwerkbetreiber Poster.tv.

In der Mitteilung heißt es:

„[…] Leider hat sich eine ,schnelle‘ Lösung vor wenigen Tagen zerschlagen. – und dies insbesondere aufgrund der Tatsache, dass man nicht zu einer einheitlichen Beurteilung kommen konnte, ob ein Ambient-Media-Netz innerhalb der nächsten Jahre zumindest kostendeckend vermarktbar sein wird. Hintergrund der Betrachtung und Bewertung bei unseren Partnern war auch, dass die gesamte Werbebranche derzeit mit massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hat und gerade dann eine Fokussierung auf die klassischen Printmedien sowie private und öffentliche TV-Sender zu erwarten ist.“

Schadenfreude ist an dieser Stelle völlig unangebracht. Jedes Digital-Signage-Projekt, das in Deutschland scheitert, ist Wasser auf die Mühlen der Skeptiker.

Traurig stimmt allerdings die Aussage, dass Zweifel an der kostendeckenden Vermarktung vorherrschen. Immerhin sind Unternehmen wie Poster.tv mal mit einem Business-Modell gestartet, in dem die Vermarktung ein wesentlicher Bestandteil ist.

Immer mehr kristallisieren sich Parallelen zu den Internet-Start-ups während der Dotcom-Ära heraus. Viele Unternehmen von damals existieren heute nicht mehr. Selbst gute Ideen erwiesen sich als nicht tragfähig. Daher werden in den nächsten zwei bis drei Jahren viele Digital-Signage-Anbieter/Betreiber kapitulieren müssen. Überleben werden Unternehmen, die über einen langen Atem in finanzieller Hinsicht verfügen oder sich frühzeitig Rahmenverträge sichern konnten.

So schmerzhaft es auch ist – der Konsolidierungsprozess wird gerade 2009 weiter voranschreiten und für eine entsprechende Marktbereinigung sorgen. (eca)