Mit einem Plus von 26,9 Prozent bzw. knapp 312 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro entwickelten sich die Umsätze der Online-Werbung weiterhin dynamisch. Damit verzeichnete die Internetwerbung die höchsten prozentualen Zuwächse aller von Nielsen beobachteten Medien. Dennoch scheint die Wirtschafts- und Finanzkrise ebenfalls offensichtliche Zeichen bei den Werbeeinbuchungen des Mediums hinterlassen zu haben.
„Der Online-Werbemarkt bekommt die Wirtschaftskrise ebenfalls zu spüren. Obwohl die Bruttowerbeeinnahmen für dieses Medium für das Gesamtjahr weiterhin eine deutliche Steigerung verzeichneten, hat sich der Zuwachs in den letzten Quartalen 2008 deutlich abgeschwächt.“, analysiert Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH, diese Entwicklung.
Werbeintensivste Online-Branche bleiben die Online-Dienstleistungen mit knapp 272 und einem Plus von 19,3 Prozent bzw. 44 Millionen Euro. Analog der Entwicklung in den Above-the-line.Medien beruht das Wachstum dabei im Wesentlichen auf Online-Vermittlungsdiensten, aber auch Portalen und Online-Spielen, die ihre Werbeaufwendungen zusammen um rund 33 Millionen Euro steigerten. Das stärkste absolute Online-Werbewachstum verzeichnete allerdings die Unternehmenswerbung mit einem Plus von 63,8 Millionen Euro. Deutliche Steigerungen – wenngleich auch nicht in solchen Dimensionen – wurden ebenfalls in den Branchen Mobilnetze (plus 16,6 Millionen Euro), E-Commerce (plus 15,1 Millionen Euro) wurde und Finanzdienstleistungen (plus 15,1 Millionen Euro) beobachtet.
Die Handelsorganisationen reduzierten hingen ihr Online-Werbeengagement mit einem Minus von 33,4 Millionen Euro auf 25,8 Millionen Euro am deutlichsten. Die Reduzierungen sind im Wesentlichen auf den Discounter Plus zurückzuführen, der seine Online-Werbeaufwendungen um minus 36,2 Millionen Euro auf 4,6 Millionen Euro drastisch reduzierte. 2007 war der Discounter noch werbestärkstes Unternehmen des Online-Bruttowerbemarktes.
Als werbestärkstes Online-Unternehmen zeichnete sich im Jahr 2008 T-Home Deutschland aus. Das Bonner Unternehmen steigerte seine Online-Bruttowerbeaufwendungen um 26,4 Millionen Euro auf 49,5 Millionen Euro, gefolgt von den Unternehmen Esprit (36,0 Millionen Euro) und Friendscout24 (35 Millionen Euro).
Die Bruttoumsätze für das Medium At-Retail-Media (Werbemaßnahmen am Point of Sale) verzeichneten einen Rückgang: mit einem Minus von 3,1 Millionen Euro / minus 6,3 Prozent setzte das Medium ein Werbevolumen in Höhe von 45,8 Millionen Euro um. Die werbestärksten Branchen waren dabei die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen (4,4 Millionen Euro), Arzneimittel (4,3 Millionen Euro) und sonstige Dienstleistungen (3,3 Millionen Euro), die ihre Werbeinvestitionen in diesem Medium gegenüber dem Vorjahr auch steigerten.
Die Erhebung der Daten für die Nielsen At-Retail-Media Werbestatistik erfolgt auf Basis der z. Z. monatlichen Meldungen der führenden Medienvermarkter (für die Werbeformen Floor Graphics, Instore Radio und Einkaufswagenwerbung im LEH, Drogeriemärkten, Getränke-Abhol- und Baumärkten sowie Zapfpistolenwerbung und Türbeklebungen an Tankstellen), die entsprechend durch die Werbungtreibenden, deren Dienstleister respektive Agenturen etc. eingebucht werden. Die Erhebung entstand aus einer Initiative und in Kooperation mit dem POPAI (Point of Purchase Advertising International) Arbeitskreis At-Retail-Media.
(eca)