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Infoscreen bekommt in München Konkurrenz

Die Münchner U-Bahn plant die Einführung eines Fahrgast-Informationssystems und sucht einen potenten Betreiber. Pro Wagen sollen je vier Doppelbildschirme an der Decke angebracht werden, um die Reisenden zu informieren und unterhalten. Dafür sollen rund 3000 Monitore in den 358 U-Bahn-Waggons verbaut werden. Ein Bildschirmpaar wird dann die jeweiligen Fahrgastinformationen und einen Infotainment-Mix anzeigen.

Die Fahrgastinformationen sollen den Münchenern ihre Reise erleichtern, denn die neuen Bildschirme sollen die nächsten Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten anzeigen. Später will die MVG das System so aufrüsten, dass es sogar dynamische Informationen ausstrahlt: Dann könnte ein Fahrgast, der die U-Bahn zum Marienplatz nimmt, schon im Zug lesen, in wie vielen Minuten dort die nächsten S-Bahnen abfahren. Wann dies allerdings Realität sein wird, ist laut MVG aber noch nicht klar.

Derzeit sucht die MVG noch nach Firmen, die das Infotainment betreiben wollen. „Es haben sich mehrere Interessenten gemeldet, wir sind optimistisch“, sagt Pedall. Und selbst wenn sich kein Betreiber für das Infotainment findet – die Fahrgastinformation wolle man künftig in jedem Fall bieten.

Vor sieben Jahren gab es schon einmal U-Bahn-Fernsehen in München. Der damalige Betreiber ging jedoch pleite und die Monitore wurden wieder abgebaut. Diesmal haben sich die Verantwortlichen gut vorbereitet und sich mit der Materie vertraut gemacht. Folgerichtig heißt es in der Ausschreibung:

„Bauliche Bedingungen der Fahrzeuge setzen Bildschirmgrößen und -formaten Grenzen. Sollte es zwischen Umsatzerwartung und Bildschirmgrößen und -formaten Wechselbeziehungen geben, so sind diese darzustellen und so weit wie möglich mit Zahlen zu prognostizieren.“

Fahrgast-TV gibt es schon in Berlin, Hamburg, Hannover, Leipzig und Dresden. (eca)

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