In der Pressemitteilung heißt es:
Die erste Hitzewelle des Sommers kommt. Genau die richtige Voraussetzung für ein leichtes Abendessen, am besten mit einer Käseplatte und dem dazu passenden Wein. Der Gang in den Supermarkt fällt noch einigermaßen leicht, doch dort bremst einen die Qual der Wahl zwischen Hunderten von Produkten aus. Die Fülle an Möglichkeiten und die Relation von Preis und Wert ist dabei kaum noch zu erfassen.
Der Kunde fühlt sich deshalb verunsichert, Kaufzurückhaltung ist oft die Folge. Händler müssen auf dieses Phänomen reagieren und erkennen, dass die Preispolitik nicht mehr das einzige absatzpolitische Instrument ist. Zunehmend wichtiger wird auch die Informationspolitik. Durch diese lässt sich der Sprung in die Wahrnehmung des Kunden schaffen“, weiß Helmut Sartorius, Geschäftsführer der Visual Merchandising Initiative e.V. (VMI) Die Arbeitsgemeinschaft von Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen möchte Supermärkten und Fachgeschäften aus dem Dilemma der Informationsüberfrachtung heraushelfen. Dafür führt der Verein wissenschaftliche Studien durch und identifiziert somit Trends für zukunftsweisendes Merchandising am Verkaufspunkt. Flachbildschirme, Displays an Kassen und Waagen: Elektronische Medien haben das visuelle Merchandising revolutioniert und schaffen völlig neue Präsentations- und Informationsmöglichkeiten. „Solche digitalen Instore-Medien bringen dem Einzelhandel weit mehr als nur ein modernes Image. Das beweist eine aktuelle Studie unter Federführung der VMI. Der betriebswirtschaftliche Nutzen visuellen Merchandisings ist überwältigend“, so Sartorius. Demnach erziele der Einsatz von Monitoren als Werbemittel im Vergleich zu klassischen Text-Preis-Plakaten eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 21,75 %. Ebenso untersucht wurde der Einsatz des sogenannten Cross-Sellings an Frischtheken. Über Waagen mit kundenseitigem Display wird dabei zum Zeitpunkt des Verkaufs ein passendes Sekundärprodukte angeboten – etwa der passende Wein zum Käse. Auch hier sprechen die Zahlen für sich: So stieg Wein als beworbenes Sekundärprodukt im Verkauf um ganze 266 % an. Erhoben wurden die Daten im Supermarkt des größten Einkaufszentrums Deutschlands – bei Dodenhof in Posthausen.
Die Leitfrage unter Marketing-Experten lautet längst nicht mehr, wie die objektive Qualität des Produktes noch gesteigert werden kann, sondern wodurch dieses vom Konsumenten überhaupt noch wahrgenommen wird. Werbung hat dafür heute nur einige Sekunden pro Kontakt zur Verfügung. Aber ein Blick ins Gehirn zeigt: zwei Sekunden können völlig ausreichen – wenn die Botschaften die richtigen Hirnregionen ansprechen und Emotionen auslösen. „Der Kunde will eigentlich kein totes Fleisch sehen. Er möchte das, was er kauft, schon in einem Zustand erleben, über den er sich freuen kann. Über ein Waagen-Display kann ein Mitarbeiter dem Kunden noch während der Bedienung Zubereitungsvorschläge oder passende Zutaten anzeigen. Das ist ein großer Schritt im Bereich der Emotionalisierung“, so Matthias Harsch, Sprecher der Geschäftsführung des Technologieherstellers Bizerba. Die Zeiten nervender Reizüberflutung und Orientierungslosigkeit im Supermarkt könnten demnach ein baldiges Ende finden.
„Durch die Ergebnisse dieser Studien können wir die Informationspolitik optimieren und endverbraucherorientierten Institutionen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn bessere Präsentationen und gezielte, sachliche Informationen über die Ware helfen Händlern und Konsumenten gleichermaßen“, resümiert Sartorius. (eca)