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Wie JCDecaux die Zukunft jenseits der Stadtmöblierung plant

Im Jahr 2010 erreichte der französische Außenwerber einen großen Meilenstein: Mit dem Jahresumsatz  überholte JCDecaux zum ersten Mal  die langjährige globale Nummer Eins Clear Channel Outdoor. JC Decaux ist somit  weltweit der größte Außenwerbekonzern.

Die Umsätze stiegen um 9,1 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro. Damit konnte der französische Konzern den Umsatz innerhalb von zehn Jahren verdoppeln. Im Interview mit der englischen Financial Times skizziert Jean-Francois Decaux die Zukunft für sein Unternehmen. Zur Diskussion steht wie die nächste Umsatzverdopplung realisiert werden kann.

Das wird nicht alleine durch organisches Wachstum möglich sein. Als natürliche Übernahmekandidaten sind die beiden großen US-amerikanischen Wettbewerber Clear Channel oder CBS Oudoor identifiziert. CCO steht mehr oder weniger zum Verkauf und auch bei CBS wird bereits laut darüber nachgedacht sich voll auf das TV -Geschäft zu konzentrieren.

CEO JF Decaux sieht den Erfolg seines Unternehmens in der langen Tradition der Innovationen begründet. In den 60er Jahren entwickelte sein Vater Jean-Claude Decaux das Konzept der Stadtmöblierung. Erstmals in Lyon ermöglichte JCDecaux einer Gemeinde die Kosten für Busstationen, Bänke etc durch einen langfristigen Vermarktungsvertrag zu subventionieren. In den 90er Jahren entwickelte der französische Konzern das für Bürger kostenlose Fahrradmietgeschäft mit Stationen verteilt über die Stadt. Natürlich wieder refinanziert durch langjährige Werberechte und kostenneutral für die oft hoch verschuldeten Gemeindekassen.

Jean-Francois Decaux sieht den Vorteil des Mediums Außenwerbung darin das man es weder wegschalten noch überblättern kann.

Für die Zukunft sieht Decaux Mobile Applications als auch Digital Signage. Die digitale Außenwerbung ist besonders attraktiv im Transport Vertical wie Flughäfen: Stichwort London Heathrow Terminal 5. Auch wenn die große digitale Präsenz an Europas größtem Flughafen nicht ganz freiwillig installiert wurde. Der Flughafenbetreiber BAA legte großen Wert auf Digital Signage bei letzten Vergabe der Vermarktungsrechte.

Aber in Großbritannien steht auch eine mögliche Gefahr im Raum. Das britische Kartellamt OFT untersucht zurzeit die Rechtmäßigkeit der langfristigen Verträge. Es besteht die Sorge das Laufzeiten von 15 oder 20 Jahren eine zu hohe Eintrittsbarriere für neue Marktteilnehmer sein könnte. Das sieht man bei JCDecaux naturgemäß ganz anders. Die lange Vertragsdauer wäre notwendig um die Investitionen zu refinanzieren.

Einen anderen Trend sieht man sehr gelassen. U.a. in Frankreich und Deutschland sorgen Gemeinden dafür das die Anzahl von Werbeflächen in der Stadt reduziert wird. Decaux freut sich da die übrigen Flächen nun an Wert gewinnen. Vorletzte Woche erklärt Decaux aus diesem Grund auch den libanesischen Markt für völlig uninteressant. Es gäbe dort einfach einen zu großen Wildwuchs an offiziellen und inoffiziellen Plakatflächen. Weniger ist oft Mehr.

 

 

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Veröffentlicht in News