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OVAB Digital Signage Conference Munich

Licht für Afrika

Wer ans ländliche Afrika denkt, dem kommen weder Internetzugang noch mobile Bezahlsysteme in den Kopf. Aber genau das fehle der Bevölkerung, findet Abdul Bakhrani. Auf der Münchner Konferenz stellte er ein ungewöhnliches Projekt vor.

Für dieses arbeitet SmartScreen in Kenia mit M-Pesa zusammen, einem mobilen Konto- und Bezahlservice. Denn über eigene Konten oder gar Banken verfügen die Menschen auf dem Land dort kaum. Mit M-Pesa können sie Geldtransaktionen ausführen, bezahlen oder Geld abheben.

SmartScreen hat mit seinem Projekt das System noch erweitert: In mittlerweile 1.000 M-Pesa-Filialen landesweit hat das Unternehmen Terminals installiert, an denen die Kunden den Service nutzen, ins Internet gehen und ihr Handy aufladen können. Und sie haben die Möglichkeit, Werbung zu schalten, die sie mit Hilfe von Templates direkt und eigenständig erstellen können. Auf welchen Screens und wie oft die Spots, bisher sind nur Fotos und Text möglich, zu sehen sind, bestimmen die kleinen Unternehmer selbst. Die Kosten dafür, sagt Bakhrani, seien für jedermann erschwinglich.

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Die Werbung dient gleichzeitig dazu, die Terminals zu finanzieren. Gespeist werden sie über Solarenergie, die Internetverbindung geschieht über Satellit. Bei der Bevölkerung kommt das gut an, allein schon, weil die meisten Menschen keinen Fernseher haben und Displays deswegen attraktiv wirken. Und eine Geld-Transaktion dauert rund fünf Minuten, genügend Zeit also, um den die Bildschirme zu betrachten.

Bloß, braucht Afrika das wirklich? Ja, sagt Bakhrani ganz klar. Denn das kurbele auf dem Land die Wirtschaft an und helfe den kleinen und Kleinstunternehmern. „Viele halten uns für verrückt, aber wir machen das für die Menschen in Afrika.“

Der Erfolg gibt ihm Recht. SmartScreen weitet das Projekt nun auch auf andere Staaten, darunter Südafrika, Angola und Simbabwe aus. Auch im öffentlichen Nahverkehr installiert das Unternehmen verschiedene digitale Systeme. Vergleichbare Projekte gibt es noch nicht und so gestaltet sich der Roll-out auch oft schwierig, allein schon wegen der mangelnden Infrastruktur. Aber Bakhrani glaubt an die Pionierarbeit und schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Make the dark continent brighter“.

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