Wenn Servaas Kamerling sein Unternehmen vorstellt, dann reichen wenige Worte: „We are a touch company“, sagt der in England aufgewachsene Niederländer über Elo Touch. Dabei blickt sein Unternehmen auf eine jahrzentelange Erfahrung mit Touch-Technologien zurück. Bereits 1971 hat Elo seine ersten Touch-Produkte vorgestellt. „Das war noch bevor die Computermaus erfunden wurde“, so Kamerling weiter.
So groß wie der zeitliche Vorsprung ist auch das Sortiment an Touchdisplays. Dabei wolle man sich stets an die Applikationen halten, an die Anwendungen und Anwender denken, so sein Credo.
Wichtig sind besonders die drei Touch-Varianten Optical, SAW und PCT/ PCAP. je nach Einsatzszenario spielen sie ihre Stärke aus. Der Hersteller bietet entsprechende Displays mit der jeweiligen Technik an.
– Touch-Displays mit Optical–Technologien in via Kamera oder Infrarot erkennen den Standpunkt des Fingers auf dem Display. Nachteil: Eine dickere Bauweise, ein sichtbareres Bezel – und: wenn man ganz viel Pech hat, jemand, der bei der Reinigung des Displays eine der in den Ecken diskret angebrachten Minikameras beschädigt, falls er nicht entsprechend gebrieft ist.
Für die nahe Zukunft könnte sich aber durchaus etwas im Bereich Optical ändern. „In Zukunft wird es wohl IR-Erkennung im Glas geben, Zero Bezel“, gibt Kamerling gegenüber invidis.de einen Ausblick.
– Mit Surface Accoustic Waves (SAW) gibt es eine weitere Möglichkeit ein – in diesem Fall: Single Touch – Display per Hand zu bedienen. Aktuell bedient man bis 55″ große Displays mit SAW. „Entsprechende Displays ohne Bezel sind derzeit bis 24 Zoll verfügbar“, so Kamerling weiter.
– Projected Capacitive Touch (PCT/ PCAP) ist eine Variante, die in der Consumer-Welt durch Devices wie iPads und iPhones bekannt und erlernt ist. Relativ teuer – bei größeren Displaydiagonalen, etwa über 32 Zoll – mit einem Overlay versehen ermöglichen sie bezel-freie Touch-Bedienung.
Elo Touch und die Cuspeditors
Für Servaas Kamerling sind alle drei Bereiche wichtig zu besetzende Technologien. Man wolle den Kunden damit für die Einsatzmöglichkiten eine große Bandbreite bieten. Kunde und Wetbbewerber – das unterscheidet sich manchmal nicht so recht.
Mancher Kunde kann auch ein Wettbewerber sein – Kamerling hat seinen eigenen Begriff dafür, „Cuspeditor“. Unabhängig vom Wettbewerb sieht er weiterhin großes Potenzial für Touch. „Die Zeit des Interactive Digital Signage ist angebrochen. Jeder Touchpoint auf einem Display ist ein Data Point“, sagt er im invidis-Interview in Amsterdam. Und im Retailbereich werde Omnichannel schon jetzt so wichtig, dass man um interaktive Displays gar nicht mehr umhinkönne.
Bei der Positionierung im Markt zeigt sich Kamerlin selbstbewusst. Man glaube nicht an Erfolg durch Preiskampf und Verdrängungswettbewerb. „Wir sind eher schon der BMW oder Audi in der Displaywelt“, meint Servaas Kamerling. Dafür werde neben hoher Qualität und langen Gaarantiezeiten auch eine einzigartige und langandauernde Erfahrung mit Touch-Technologien geboten.