Wie Ende letzten Jahres berichtet, wird NCL seine gesamte Flotte mit digitaler Beschilderung ausstatten. Zum Einsatz kommen dabei Systeme von FWi. Darüber hinaus setzt die US-amerikanische Reederei auf LED als Mittel für stimmungsvolles Lighting auf ihren Schiffen.
Zwei Schiffe – die „Norwegian Getaway“ und die „Norwegian Breakaway“ – wurden im März 2013 und Januar 2014 mit moderner Beleuchtungstechnik von Osram der Osram-Tochter Traxon Technologies ausgestattet. So sollen beide Schiffe künftig 18% weniger Energie für die Beleuchtung verbrauchen. Durchschnittlich soll das Einsparpotenzial noch höher liegen: Etwa 25% bis 40% des Energieaufkommens eines Kreuzfahrtschiffs werden für Beleuchtung benötigt, je nach Schiffstyp und Einsatzzweck.
Die rund 4.000 Passagiere auf den etwa 320 Meter langen Dampfern gehen nun durch dezent erhellte Flure in ihre Kabinen, treffen in den Restaurants auf durchdachte Lichtstimmungen und lassen sich im Theater von farbenfrohen und spektakulären Lichteffekten überraschen. 60.000 bis 80.000 Lichtpunkte, vom einfachen Strahler über Kronleuchter bis zur Disco-Beleuchtung, werden pro Schiff installiert. Zudem etwa 30.000 Meter Kabel verlegt. Rund 17,5 Kilometer flexible LED-Module und unterschiedliche weitere Leuchten in Kombination mit Lampen wurden an Bord verbaut.
Lighting-Mix aus LED und weiteren Technologien
Je nach Einsatzzweck erstrahlen entweder Halogen Eco-, Dulux-Energiespar- oder Parathom-LED-Leuchtmittel. Stephan Schmees, Projektleiter auf der Werft: „Wir haben drei Faktoren im Blick, wenn es um das Licht geht: Energieeffizienz, Kosten und die emotionale Wirkung, die erzielt werden soll. Die Atmosphäre und die Architektur eines Schiffs verstärken wir mit den Lichtlösungen. Die Menschen müssen sofort begeistert sein, wenn sie an Bord kommen.“ Zudem, so der Marine-Experte, muss es sämtlichen Sicherheitsbestimmungen entsprechen.
Besonders die Energieeffizienz der LED-Technologie schätzt Schmees: „Mit jeder neuen Schiffsgeneration setzen wir eine immer höhere Anzahl von LED ein.“ Das spare immer mehr Energie. Ein wichtiger Faktor, da diese direkt an Bord autark erzeugt werde. Doch es lauern Fallstricke. In Kabinen wird die LED-Technologie unter anderem hinter den Spiegeln, in den Nasszellen, hinter den Vorhängen und in den Lichtvouten verbaut. „Alleine dort müssen wir darauf achten, wo wir Vorschaltgeräte unterbringen, wie viel Wärme abgegeben wird, wie die Leuchten auf dem Deckenmaterial reflektieren.“ Besondere Befestigungsarten und Wartungsintervalle mussten in der mit der Planung betrauten Meyer Werft ebenfalls beachtet werden.
Geplante Betriebsstunden bei LEDs: 50.000
Die Vorteile der LED-Technologie liegen für Projektleiter Schmees aber auf der Hand. „Sie ist energieeffizienter, weil sie weniger Strom verbraucht und gleichzeitig weniger Wärme entwickelt. Deswegen müssen wir weniger kühlen. Außerdem sind die LED sehr unempfindlich und mit rund 50.000 Betriebsstunden langlebiger.“