Media Focus erhebt in der Schweiz regelmäßig Daten zur Werbung. Jetzt hat das Joint Venture von GfK und Nielsen aktuelle Zahlen vorgelegt. Im Monat April 2014 hat Media Focus einen um 3,7% höheren Werbedruck wie im Vorjahresmonat. Der Werbedruck im Gesamtmarkt betrug demnach 437 Millionen Schweizer Franken.
Auch in der Gesamtjahresperspektive liegt der Werbedruck kumuliert deutlich über den Vorjahreswerten. Zwischen Januar und April erzeugten die Werbeauftraggeber einen Bruttowerbedruck von 1,6 Milliarden Schweizer Franken, was einem Plus von 1,2% entspricht.
Osterhase legt Werbemillionen ins Nest…
Geprägt wurde der Werbemonat April durch das Osterfest, das auf das dritte Wochenende im April fiel. Besonders der Teilmarkt Nahrungsmittel wies intensivierte Werbeaktivitäten auf und verbuchte im April einen um 21% (+9 Mio. Franken) höheren Werbedruck als noch vor Jahresfrist. Schokoladenhersteller wie Ferrero, Lindt & Sprüngli und Chocolat Frey sorgten hier für höhere Buchungen.
…Volksabstimmungen lassen Kasse klingeln
Ebenfalls ein Wachstumstreiber im April waren die nahenden Volksabstimmungen zum 18. Mai 2014 über die Höhe des Mindestlohns oder die Anschaffung der Gripen-Jäger. So wurde im April für politische Kampagnen ein Werbedruck von rund 8 Millionen Schweizer Franken (+275%) erzeugt.
Sonnige Ausgabenstimmung: Sunrise-Kampagne
Unter den Top-Werbungtreibenden finden sich Markenartikler, Telcos sowie der Einzelhandel (siehe Grafik oben rechts). Besonders viel Geld hat Sunrise investiert: Der Schweizer Mobilfunker launchte seinen Tarif Sunrise Freedom und führte zugleich mit Das macht Sinn einen neuen Claim ein (Kreation: TBWA Zürich) – beides kommuniziert in einer umfassenden Kampagne.
Kino weiterhin vor DooH
Digital-out-of-Home ist ein Medienbereich, bei dem sich die Anteile der Spendings am Werbemarkt von 2007 bis 2012 verdoppelt haben (ab 2010 wurde die Datenbasis erhöht, da ein weiterer Datenlieferant hinzukam)*. Lag der Anteil digitaler Werbeflächen im Jahr 2007 noch bei 0,2%, hat er sich bis 2012 auf 0,4% entwickelt. Diesen Anteil hält DooH seitdem insgesamt – und liegt aktuell noch hinter den Spendings durch Spots im Medium Kino.
Digitale Medien: Hochs zur Abverkaufszeit
Gegen Jahresende hatte es bei den von Media Focus erfassten DooH-Medienbuchungen in der Schweiz aber einen Peak nach oben gegeben, was Goldbach Media-Experte Willi Meyer im invidis-Interview unter anderem auf das Weihnachtsgeschäft zurückführte. Auch im Media Focus für den März 2014 hatte es gegenüber dem Jahresstart wieder einen Anstieg gegeben.
Vorjahresvergleich: DooH im April 2014 deutlich stärker
So kletterte im dritten Monat des Jahres der Anteil der DooH-Medien am Gesamtmarkt auf 0,5% (über der 2 Millionen-SFr-Marke). Im März hat sich der Wert ein wenig nach unten bewegt. Er liegt im April 2014 bei 1,8 Millionen SFr. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies aber immerhin gut 400.000 Franken mehr, die Werbungtreibende für Kommunikation über digitale Medien ausgegeben haben.
Auch im Januar und Februar 2014 hatten die Marken und Konzerne tiefer in die Tasche gegriffen, als in den jeweiligen Monaten des Vorjahres. Dass es sich dabei nicht um bloß statistische Werte handelt, bestätigen uns einzelne Marktteilnehmer. „Jedes Jahr starten wir insgesamt auf einem leicht höheren Umsatzniveau gegenüber der Vorjahresperiode und bewegen uns übers Jahr synchron mit den saisonalen Werbeausgaben der Pharmaindustrie“, sagt etwa Erich Mazenauer, Mitglied der Geschäftsleitung bei Excom Media, die den 2013 ausgebauten Healthcare & Beauty Channel betreibt.
Anmerkung der Redaktion: *Die APG und Clear Channel Schweiz melden bisher nicht an Media Focus, werden aber wohl ab dem kommenden Jahr an der Erhebung teilnehmen. Zudem sind die in dieser Statistik erfassten digitalen Werbeflächen zum jetzigen Zeitpunkt vor allem die Medien, die in Adscreen-Netzwerken verfügbar sind. Insofern liegen die Ausgaben für DooH-Werbung schweizweit über den durch Media Focus erfassten.