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Schweiz

SIX, Swisscom und Postfinance stoßen in Payment-Markt vor

In der Schweiz pushen jetzt 3 große Anbieter das Thema Payment. Während die Swisscom mit Partnern eine erste Lösung gelauncht haben, sind auch der Börsenbetreiber SIX und seit kurzem auch die Postfinance dabei, entsprechende Services für den Point of Sale zu entwickeln.
Zahlen mit Tapit am PoS - Payment-Lösung von Swisscom und Partnern
Zahlen mit Tapit am PoS – Payment-Lösung von Swisscom und Partnern

Am weitesten gediehen ist das Projekt, das die Swisscom gemeinsam mit den beiden Mobilfunkern Sunrise und Orange sowie den Kreditkartenfirmen Aduno und Cornercard aufgesetzt hat: die im Juli 2014 gelaunchte Lösung Tapit arbeitet auf NFC-Basis. Neben der App setzt das Konsortium auch auf ein klitzekleines Bisschen an Hardware – nämlich eine NFC-SIM-Karte fürs Smartphone der Nutzer. Die neuen SIM-Karten besitzen zwar selbst keine NFC-Konnektivität. Auf ihnen befindet sich allerdings das Secure Element, ein speziell geschützter Bereich. Es ist vergleichbar mit dem Chip auf einer Kreditkarte und enthält die Sicherheitsmerkmale der Kreditkarte der Kunden. Damit hat Tapit einerseits früher als die Konkurrenz den Markt besetzt – und kann zugleich die aus dem Banking bekannten Swissness-Werte wie Sicherheit ud Vertrauen ausspielen.

Hier liegt allerdings – zumindest aktuell – auch noch der Haken: Voraussetzung für die Nutzung von Tapit sind ein von MasterCard und Visa zertifiziertes, NFC-kompatibles Smartphone mit Android-Betriebssystem. Apple-Aficionados haben davon also momentan noch nichts. Allerdings befindet sich Tapit für’s iPhone derzeit in der Entwicklung. Aktuell können vor allem Nutzer von Samsung-Smartphones – etwa Galaxy S3, S$ oder S5 – das Payment-System nutzen. Zudem sind aktuell 3 verschiedene HTC-Handys kompatibel – jeweils Varianten des HTC One. Ein NFC-fähiges Smartphone reicht allein also nicht aus.

Ebenfalls auf NFC setzt der Schweizer Börsenbetreiber SIX, der momentan vor allem seine neuen Terminals zum kontaktlosen Bezahlen pusht. Als großen Partner hat man sich dabei MasterCard ins Boot geholt. Ab Ende 2014 sollen Schweizer Nutzer dann deren MasterPass-Service nutzen können. Alle Inhaber der von Schweizer Banken ausgestellten Zahlkarten können dann MasterPass als Bezahlverfahren nutzen – Online, mobil oder am PoS.

Später gestartet ist nun die Postfinance – die als Schweizer Postbank eigentlich inhouse ebenfalls über jede Menge Know How im Bereich Banking sowie Payment verfügt. Wie die Schweizer Handelszeitung meldet, hat zu Anfang August 2014 eine neue Tochtergesellschaft der Postfinance den Betrieb aufgenommen. Das in Bern – nomen est omen: in der Konsumstraße ansässige – Unternehmen heißt Monexio AG und soll derzeit etwa 10 Mitarbeiter beschäftigen. Zweck der Firma ist laut Handelsregister „die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb informationstechnologiebasierter Anwendungen, Produkte, Systeme und Dienstleistungen.“

Derzeit lässt sich Postfinance ungern in die Karten schauen und kommentiert die Gründung der Firma nicht. Da mit Hansruedi König allerdings der Chef der Geschäftsleitung zugleich Verwaltungsraträsident der Monexio AG ist, handelt es sich wohl um ein Projekt mit hoher Priorität. Welche Lösungsansätze Monexio verfolgen wird – und wann eine App mit oder ohne Hardware gelauncht wird, ist momentan noch nicht absehbar.

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