Es gibt nichts, was man nicht sammeln kann. Normalerweise trifft man die Sammler von Autogrammkarten auf Empfängen, bei Buchvorstellungen und am Rande mancher Pressekonferenzen. Auch Heinz Sänger wird sich so manches Mal geduldig wartend in die Schlange eingereiht haben. Sein Sammelgebiet: Promi-Handys, am liebsten mit Widmung und Autogramm. Von 1991 bis 2010 hat Heinz Sänger seine Sammlung aufgebaut, die jetzt im weltgrößten Computermuseum eine neue Heimat findet.
Allein die Liste der deutschen Politiker und ihrer jeweiligen Funktelefone ist beachtlich: Vom A-Netz-Telefon des „Alten“ über die B-Funke von „Birne“ bis zum finnischen D-Netz-Telefon des „Genossen der Bosse“ sind die Funktelefone der ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer, Helmut Kohl und Gerhard Schröder vertreten.
Walther Scheel und Johannes Rau gaben ihre Geräte ebenfalls an den Sammler. Und mit dem Motorola des emeritierten Papst Benedikt XVI. findet sich ein weiteres Highlight in der Ausstellung, die vom 23. Oktober 2014 bis 1. März 2015 im Showroom des Museums gezeigt wird.

Ehemalige Stars der Erwachsenenunterhaltung wie die damalige Gina Wild sowie Dolly Buster, Pop-Ikone Madonna – aber auch Prominente wie John Malkovich, James Bond-Darsteller Roger Moore, Bill Clinton, Tom Cruise, Muhammad Ali, Jopi Heesters, Winnetou-Mime Pierre Brice, Oliver Bierhoff, Roy Black, Michael Schumacher, Claudia Schiffer Heino, Ingrid Steeger, Horst Tappert, Uwe Seeler, Nana Mouskouri oder Marie-Luise Marjan ließen sich nicht lumpen. Selbstverständlich ist auch ein Telefunken Autotelefon 4015 B SE zu sehen. Man kann sich gut vorstellen, wie Besitzer und Wankelmotor-Freund Heinz Nixdorf es damals selbst genutzt hat – vielleicht sogar am Steuer seines legendären NSU Ro 80.
Neben den Exponaten sind Fotos und Filmausschnitte zu sehen, die bei der Übergabe an den Sammler entstanden. Denn oft schaffte es Heinz Sänger mit Charme und Beharrlichkeit, die Autotelefone oder Handys von den Promis persönlich überreicht zu bekommen.
Nach dem Tod von Heinz Sänger übernahm dessen Sohn Olaf die Sammlung, die er nun dem HNF leihweise zur Verfügung stellt. In der Ausstellung werden auf einem Large Format Screen auch kurze Videos zu sehen sein, in denen Olaf Sänger unterhaltsame Anekdoten über die teilweise abenteuerlichen Sammlererlebnisse seines Vaters zum Besten gibt.