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invidis Jahreskommentare 2014

Smart TV sieht Nachholpotenzial für DooH in Deutschland

Frank Goldberg sieht für den DooH-Markt in Deutschland noch ein enormes Nachholpotenzial. Dem Geschäftsführer von Smart TV zufolge wird DooH von den kommenden Umbrüchen im Werbemarkt im Zuge der Digitalisierung mit am stärksten profitieren. Erste Schritte, das Medium nutzerfreundlicher zu machen, wie etwa die erste DooH-Reichweitenstudie, sind gemacht. 2015 muss es genau in diese Richtung weitergehen.

Frank Goldberg, Geschäftsführer, Smart TV-Networks GmbH:

Ein Jahresrückblick also. Und ein Jahresausblick. Traditionell eine wunderbare Gelegenheit, das goldene DOOH-Zeitalter auszurufen. Es darf besinnliche Stimmung aufkommen, man klopft ich auf die Schulter und schwelgt in den Potenzialen und Chancen des nächsten Jahres.

Mit dieser Tradition will ich nicht brechen; dazu später mehr. Vorher gestatte ich mir noch ein paar Worte zur Welt außerhalb der Jahresrückblicke: Die sah nämlich in den letzten Jahren für DOOH nicht durchweg rosig aus. Einer geballten DOOH-Reichweite von knapp 380 Mio. Kontakten pro Woche und einer Nettoreichweite, die sich durchaus mit Online vergleichen kann, steht ein Marktvolumen von rund € 80 Mio. (netto) gegenüber (sagt jedenfalls Kinetic Worldwide). Nun gut, könnte man sagen, 80 Mio. sind 80 Mio; ist auch eine Stange Geld. Wenn man aber mal ein wenig rechnet und verschiedene Vergleiche anstellt (mit anderen Medien und anderen Märkten), kommt man relativ schnell auf ein (mittelfristiges) Potenzial von mindestens € 900 Mio. (netto) für DOOH.

Dagegen nehmen sich 80 Mio. kläglich aus, und man fragt sich: Warum ist das so ? Man schaut in andere Länder und stellt fest, dass der DOOH-Markt in Großbritannien 2-3mal so groß ist und in den USA mehr als 20mal so groß. Gut, die USA sind auch größer, aber auch beim Blick auf den digitalen Anteil am OOH-Markt sind UK (19%) und USA (32%) uns (8%) um Längen voraus (alle Zahlen von Kinetic Worldwide).

Was heißt das unterm Strich ? (Achtung Jahresausblick): Wir haben in Deutschland noch ein enormes Nachholpotenzial. Da geht noch was. Und davon bin ich fest überzeugt. Die Digitalisierung kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Und DOOH wird dabei von den kommenden Umbrüchen im Werbemarkt mit am stärksten profitieren. Wir haben aber auch noch ein hartes Stück Arbeit vor uns, wenn wir dieses Potenzial ausschöpfen wollen. Denn momentan macht DOOH den Werbungtreibenden und Agenturen das Leben noch ganz schön schwer: Viele Anbieter mit vielen Mediadaten und vielen Angeboten und vielen Formaten und vielen unterschiedlichen Reportingstandards und vielen Konditionen können Planern und Einkäufern Schweißperlen auf die Stirn treiben.

Erste Schritte, das Medium nutzerfreundlicher zu machen, haben die DOOH-Anbieter dieses Jahr schon gemacht: Die erste DOOH-Reichweitenstudie „Public Screens 2014“ und deren Abbildung in MDS. Ein einheitliches Full-HD-Dateiformat, das von allen Anbietern akzeptiert wird. Das „Markenfenster“ als das erste netzübergreifende standardisierte DOOH-Produkt, mit dem alle 4 großen LEH-Netze einheitlich buchbar werden.

Und genau in diese Richtung muss es weitergehen, wenn DOOH mal so richtig wachsen will: Mehr Einheitlichkeit, mehr Standardisierung, mehr Bündelung, mehr Kombis, mehr Buchungsplattformen und – mit Blick auf die großen Brüder und Schwestern TV, Plakat, Online, Radio, Print – mehr Studien und Marktforschung.

Meine Erwartungen für das Jahr 2015 ?: Viel Arbeit.

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