Im Herbst 2014 hat LG den 31MU97-B vorgestellt. Als UVP ruft der Hersteller 1.499 Euro (ink. MwSt.) auf – die Straßenpreise bewegen sich Mitte Januar 2015 bereits ab 1.300 Euro aufwärts. Dafür bietet der Profi-Monitor eine Reihe von Features, die bei der Bewegtbild- und Foto- beziehungsweise grafischen Inhalten vonnöten sind.
Richtig nutzbar sind Eigenschaften wie die verfügbaren Pixel von 4.096 x 2.160p allerdings – wie bei anderen Arbeitsplatz-Displays mit Auflösungen ab 2.560 x 1.440p (WQHD) – nur bei entsprechend potenter Hardware. Neben der Leistung von CPU und Grafik (GPU) betrifft das die verfügbaren Anschlüsse. Nichts also für alte Möhren mit Mainbaords von Anno Tuck, uralten VGA oder simplen HDMI-Anschlüssen. Ohne DisplayPort 1.2 lässt sich allein die Auflösung nicht nutzen, die schon eine halbe Million Pixel über der von Ultra HD (3.840 x 2.160) liegt. Auch das entsprechende DP-Kabel muss 1.2 unterstützen.
Statt Möhre empfiehlt sich sogar Röhre, der Ende 2013 gelaunchte Mac Pro von Apple. Das Arbeitstier aus Cupertino, das in Apples neuer Fabrik in Austin gefertigt wird, ist eine gut 25cm hohe blau-schwarz glänzende Aluminiumröhre, die mit XEON Workstation-Prozessoren (wahlweise 4-Core, 6-Core, 8-Core oder 12-Core), 12 bis zu 64 GB fehlerkorrigierndem ECC RAM sowie über PCIe angeschlossene SSDs verfügt. Als GPU kommen jeweils zwei AMD FirePro D300 , D500 oder D700 zum Einsatz (2x 2GB, 2x 3GB, 2x 6GB VRAM). Ein spezielles Lüfterkonzept – von Apple Thermalkern genannt – sorgt für den kühlen und leisen Betrieb auch unter Voll-Last.
Thermalkern, Todesstern und Thunderbolt 2
Ob der Rechner mit Thermalkern nun so schön wie der Todesstern oder hässlich wie die Nacht ist, bleibt dem Betrachter überlassen. Fakt ist: Für die Profimaschine sind mindestens 2.700 Euro Straßenpreis zu veranschlagen. Bei Varianten mit 12-Kern CPU und Co. sind aber auch Beträge jenseits der 9.000 Euro schnell erreicht.
Bei diesem Rechner setzt Apple auf Thunderbolt 2 – eine von Intel entwickelte Schnttstelle, die PCI Express (PCI e x4) und DisplayPort kombiniert. Beim MacPro wäre also der Thunderbold 2-Ausgang zu nehmen, und am DP 1.2-Eingang des Monitors anzuschließen. Damit lässt sich unter dem OS X des MacPro auf dem Display eine Auflösung von bei 50 Hz oder 60 Hz erreichen.
Damit lassen sich entsprechende 4K Bewegtbildinhalte mit einer passenden Software zeitnah bearbeiten. Aufgrund des 17:9 Seitenverhältnisses können 16:9-Inhalte in Ultra HD bearbeitet werden, ohne dass die Programmleisten am Bildschirmrand eine Verkleinerung der Inhalte erforderlich machen.
Das Display arbeitet mit einem AH-IPS-Panel, bietet also einen Blickwinkel von jeweils 178° (hor./ vert.). Zudem sorgen einige Zutaten für die Profi-Tauglichkeit. Statt mit 8 bit Farbtiefe arbeitet der 31-Zöller mit 10 bit. Damit stehen 1,073 Milliarden Farben zur Verfügung, also 64 mal mehr Farben. Bei der Farbraumdeckung sind 99,5% Adobe RGB drin. Im Modus Dual Color Space lassen sich Inhalte zugleich in sRGB und Adobe RGB vergleichen. Auch der Farbdynamik-Standard DCI-P3 für digitale Kinoprojektionen wird erreicht (97% DCI). Das vorkalibrierte Gerät ist über Software – in dem Fall LGs proprietäre Tru Color Pro – und Harwdare (nicht enthalten) kalibrierbar.
Weitere Funktionen wie Pivot oder 4er Splitscreen kommen hinzu. Die Farbmodi wie DICOM, sRGB, Adobe RGB, ein Reader-Modus sowie die Kalibrierungseinstellungen sind über ein Drehrad anwählbar.
Selbstredend lässt sich dass Display unter jedem beliebigen Betriebssystem einsetzen. Auch unter einem 64-bit Windows lassen sich bei entsprechenden Kabeln und DP 1.2-Schnittstellen Auflösungen von Ultra HD und mehr erreichen. Idealerweise dann in Kombination mit einer entsprechend mächtigen Workstation.
Weitere hochkarätige Ultra HD und 4K-Profidisplays stellen wir in Kürze vor. Einen kurzen Überblick über die verschiedenen Farbräume, und wie sie sich seit 1931 entwickelt haben, liefert Technicolor an dieser Stelle.