Für DCI-P3 konforme Arbeitsplätze in der Medienproduktion und Postproduktion gelten hohe Anforderungen: ohne eine sehr hohe Auflösung und präzise, sehr gute Farbraumabdeckung, braucht man den Computer nicht hochzufahren – unabhängig davon, ob es dabei um Bewegtbild, Foto oder Repro geht.
Bei der Distribution von Bewegtbild für 4K UHD sowie 8K UHD – also 3.840 x 2.160p oder 7.680 x 4.320p bei einem Seitenverhältnis von 16:9 – ist Rec. 2020 der entscheidende ITU-Standard, nach dem neben dem Farbraum unter anderem auch neun verschiedene Standard-Framerates sowie die beiden Auflösungen definiert sind. Der Rec. 2020 deckt den DCI-P3 zu 99,98% ab – umgekehrt erreicht DCI-P3, der zunächst als Standard in der digitalen Kinoproduktion wichtig wurde, 72,9% des Rec. 2020 ab.
Generell ist Rec. 2020 der größte aktuelle Farbraum, der beispielswie auch den AdobeRGB zu 100% abdeckt. Der neue große Farbraum des Standards soll die Welt für 8K und 4K fit machen. Displays, die den kompletten Farbraum des Rec. 2020 abbilden könnten, gibt es (derzeit) nicht.
![Farbräume beim CG318-4K und Funktionsweise des Color Warning-Features (Grafik: Eizo)](http://invidis.de/wp-content/uploads/2015/04/Farbräume-beim-CG318-4K-und-Funktionsweise-des-Color-Warning-Features-150x113.jpg)
Die zwei Farbräume DCI-P3 und Rec. 2020 sind wichtig für jeden, der derzeit digitale Inhalte erstellt – und auch morgen noch im Geschäft sein möchte. Wer allerdings sichergehen will – oder muss – dass Consumer oder Businesskunden auch auf ihren Full HD-Screens noch ein ansprechendes Bild vorfinden, muss sich außerdem noch an den Farbräumen Rec. 709 und sRGB orientieren, die für HDTV beziehungsweise die Web-Welt maßgeblich (und weitestgehend identisch) sind.
Ein Spagat: Auch wenn der Kunde mit Ultra HD-Screens am Point of Sale arbeitet, können Inhalte, die auch für Mobile Devices oder den Monitor am Computer gedacht sind, nicht mal eben so rübergezogen werden – zumindest dann nicht, wenn es genaue CI-Vorgaben bei den Farben gibt.
Ende letzter Woche hat Eizo angekündigt, die beiden Monitore CG248-4K und CG318-4K mit einer neuen 3D LUT-Logik auszustatten, die von der japanischen Imagica Corp. entwickelt wurde, einem Postproduktionshaus. Eines der Features der Logik: Die Nutzer können eine Gamut Warning-Funktion aktivieren. Dabei werden die Farbinfos, die der kleinere Farbraum nicht darstellen kann in diversen Grautönen angezeigt. So ist sehr schnell ersichtlich, welche Farbinformationen verloren gehen – was für den Workflow interessant ist. Zudem lässt sich natürlich auch die Wirkung in Rec. 709 anzeigen.
![Eizo-Screen CG248-4K (Foto: Eizo)](http://invidis.de/wp-content/uploads/2015/04/Eizo-Screen-CG248-4K-150x113.jpg)
Der neue 31,1-Zöller wurde im November 2014 angekündigt, als Datum fürs Shipping wurde der April 2015 genannt. Auch der kurzfristig angekündigte 23,8-Zöller soll ab April verfügbar sein. Gegenüber invidis wollte Eizo Deutschland noch nicht verraten, ab wann die Monitore hierzulande erwerbbar sind. Allerdings dürfte sich schon bald etwas tun: Eizo verkauft zwar im deutschsprachigen Raum schon ein 4K 31″-Gerät allerdings keines aus der Color Edge-Serie. In den drei Profi- bis Semi-Profi Sub-Serien CG, CX und CS ist hierzulande bisher kein Display mit einer Auflösung von mehr als 2.560 x 1.440p im Programm. Insofern dürfte in Europa ein baldiger Verkaufsstart der beiden neuen Topmodelle geplant sein.
Die beiden wohl auch in DACH bald erwerbbaren Modelle CG248-4K und CG318-4K arbeiten mit IPS Panels und sind mit jeweils 350 cd/m² Luminanzwert sehr lichtstark. Beide Screens geben einen 10 bit Image-Output aus, und greifen intern auf 16 bit LUT zurück. Der CG248-4K hat eine Pixeldichte von 185 PPI, deckt AdobeRGB zu 99% und DCI-P3 zu 93% ab. Die Auflösung beträgt 3.840 x 2.160p, das Kontrastverhältnis 1000:1.
Sein größerer Bruder CG318-4K löst mit 4.096 x 2.160p auf, erreicht ein Kontrastverhältnis von 1.500:1. Auch er deckt AdobeRGB zu 99% ab, und den DCI-P3 mit 98%. Die Pixeldichte liegt bei 149 PPI. Damit erreicht er – zumindest laut den jeweiligen Datenblättern – noch genauer den Farbraum des Digital Cinema-Standard, als der 31-Zöller von LG, der als einer seiner Mitbewerber gelten kann, auch wenn sich die Geräte in einzelnen weiteren Features unterscheiden.
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