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SID Display Week 2015

Display Industry Awards für Samsung, LG - und Apple

Kommende Woche verleiht die Society for Information Display (SID) auf der SID Display Week die 20. Display Industry Awards. Neben den üblichen Verdächtigen erhält auch Apple einen Award - für den iMac mit Retina 5K Display. Welcher Hersteller kriegt für welches Produkt oder welche Technologie einen Preis?
Test der Oberflächenstruktur eines LCD-Substrats unter einem Rasterkraftmikroskop (Merck KGaA)
Test der Oberflächenstruktur eines LCD-Substrats unter einem Rasterkraftmikroskop (Merck KGaA)

Gerade erst hat Apple sich mit Dollar-Stärke-bedingten Preiserhöhungen in Kanada, Australien, UK und Euro-Raum-Europa diverse Hass-Kommentare in den Newsspalten von Onlinemedien zugezogen – wobei fast untergegangen ist, dass das AiO-Flaggschiff iMac mit Retina 5K-Screen um eine weitere Modellvariante erweitert wurde.

Ist der SID Silber wert: Panel des 65 Zoll UHD OLED TVs von LG (Foto: SID)
SID-Silber für: Panel des 65″ UHD OLED TV von LG (Foto: SID)

Da tut Bestätigung mal wieder gut. Jetzt zeigt sich, dass nicht nur die Display-Branche massiv und auf verschiedene Arten von Apple profitiert – sondern die Marke auch etwas von der Branche zurück bekommt.

Zur Abwechslung mal keinen der vielen Design-Preise, die Sir Jonathan Ive – Apple-Designchef, und seit kurzem Chief Design Officer – vermutlich in einem achtstöckigen Lagerhaus mit der Grundfläche einer mittelgroßen Foxconn-Fabrik lagert.

Herkömmliches Fringe-field switching-Materialien und UB-FFS (Grafik: SID)
Fringe-field switching- und UB-FFS-Materialien (Grafik: SID)

Der Preis der SID gilt aber auch eher den Schöngeistern unter Apples Ingenieuren, die einen Timing Controller von Parade Technologies gepimpt haben, um einen von LG Display stammenden 5K-Screen zum Laufen zu kriegen.

Von der SID prämiertes Bended Display im Samsung Smartphone (Foto: SID)
Bended Display im Samsung Smartphone (Foto: SID)

Auf der jährlichen SID Display Week vergibt die altehrwürdige Society for Information Display (SID) traditionellerweise auch die Display Industry Awards. Quasi die Oscars, Pulitzers oder Nobel-Preise der Displayindustrie.

In der kommenden Woche werden die Preise im San Jose Convention Center überreicht – und die SID hat die Liste der Preisträger jetzt veröffentlicht, unter denen sich auch ein deutscher Konzern befindet.

Einsatzszenario für Intel RealSense (Foto: SID)
Einsatzszenario für Intel RealSense (Foto: SID)

Insgesamt werden sechs Preise vergeben, jeweils zwei in den drei Kategorien Display des Jahres, Display-Anwendung des Jahres und Display-Komponente des Jahres.

Damit hat die 1962 an der UCLA gegründete SID, die als industrienahe, aber unabhägige Fachgesellschaft auch publizistsch tätig ist, einen überschaubaren regelmäßigen Preis ins Leben gerufen, der seit 1995 vergeben wird.

Rundes OLED-Display von LG (Foto: SID)
Rundes OLED-Display von LG (Foto: SID)

Weitere individuelle Auszeichnungen fürs Lebenswerk oder Bahnbrechendes, die Best in Show Awards der Display Week und die zur gleichen Zeit in der I-Zone ausgezeichneten Prototypen und Konzepte gehören zum weiteren Engagement.

Vergeben bei den Industry Awards werden:

  • Display of the Year – Gold: Samsung, YOUM Bended Display Das flexible AMOLED bietet momentan den weltweit kleinsten Radius bei der Bildschirm-Krümmung auf einem mobilen Gerät. Die Jury hebt Eigenschaften wie feine Bilddetails, glatte Schriften und eine der branchenweit besten Farbwiedergaben an – 97% des Adobe RGB vs. 70% Adobe RGB bei typischen LCD-Panels. Es ist im Samsung Galaxy Note Edge integriert, und zieht sich sprichwörtlich über das Eck des Smartphones. Das 5,59″ WQXGA-Display (2.560 x 1.600p) nutzt ein Polyimid-Kunststoffsubstrat, um einen weniger als 1 mm dünnen Schutzfilm zu erreichen – dünner als jedes andere Display auf dem Markt. Samsungs flexible AMOLED-Technologie könne damit für andere Anwendungen mit gebogenen, faltbaren und rollbaren Screens genutzt werden.
  • Display of the Year – Silber: LG Display, 65″ OLED TV-Panel Der 65 Zoll Ultra HD-TV von LG – Nachfolger des 55″ Full HD-TV des Jahres 2013 (einer der weltweit ersten OLED-Fernseher) – überzeugte die Jury ebenfalls durch einen schlanken Fuß: Das Panel ist nur 6 mm dick, mit seitlichen Bezels von jeweils 8 mm. Das 8,3 Megapixel-Display erreicht der Jury zufolge sehr reiche und natürliche Farben. Das Display mit weißer OLED Farbfilter-Technologie, einem Oxid-TFT-Backplane mit RGBW-Architektur, stammt von LG Display.
  • Display Application of the Year – Gold: Apple, iMac Retina 5K Display 27″ Im vergangenen Jahr hatte Apple seinen iMac mit einem Display ausgestattet, das 67% mehr Pixel bietet als ein 4K Display. Eine Eigenentwicklung von Apple, der Timing-Controller (TCON), mit der 4-fachen Bandbreite herkömmlicher TCONs bringt die 14,7 Millionen Pixel dabei zum Tanzen. Das Retina Display 5K verwendet einen Oxid-TFT-Panel – das von denjenigen, die Rechner und Displays routiniert auseinanderschrauben, als ein von LG Display stammendes identifiziert wurde. Diverse CPUs von Intel und GPUs von AMD gehören ebenfalls zum Ensemble.
  • Display Application of the Year – Silber: LG Display, 1,3″ Circular Plastic OLED für die LG G Watch R Mit der kreisrunden Smartwatch, die auf ein kreisrundes 320 x 320p OLED-Display der Konzernschwester LG Display setzt, zeichnet die Jury eine weitere Anwendung aus.
  • Display Component of the Year – Gold: Merck KGaA, neue Flüssigkristallmaterialien für Ultra-Brightness FFS-LCDs Der deutsche Hersteller erhält für seine neuen Fringe-field switching (FFS)-Materialien, die für ultrahochauflösende LCDs genutzt werden, den ersten Preis in dieser Kategorie. Die Ultra-Brightness FFS-Technologie UB-FFS, die der Hersteller unter der Marke Licristal vermarktet, wurde bislang vor allem in Smartphones genutzt. In diesem Modelljahr kommen auch Computermonitore hinzu. Die energiesparende Technologie erlaubt laut Jury eine um bis zu 15% höhere Lichtdurchlässigkeit.
  • Display Component of the Year – Silber: RealSense Mit der Intel RealSense-Technologie zeichnet die Jury eine Lösung aus, die Collaboration und 3D auf eine neue Ebene hebt. Kamera, Infrarot-Sensorkomponenten und Software sorgen für eine Lösung, bei der Gesichtsausdrücke sowie Kopf- und Handbewegungen erkannt und genutzt werden können. Echtzeit-Infos sorgen für deutlich bessere Nutzer-Interaktionsmöglichkeiten mit Content auf interaktiven Screens.
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