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Digital Signage-Interview

Daniel Baumeler / MobilePro über Flexibilität, Stabilität und Einfachheit

Daniel Baumeler von MobilePro AG sagt im invidis-Interview, dass es wichtig sei, die unterschiedlichen Hardware-Plattformen anzubieten, um somit eine browserbasierte Plattform für die relevantesten Hardware-Anbieter bereitstellen zu können. So gebe man Integratoren und Endkunden die größtmögliche Flexibilität in der Wahl der Hardware.
Daniel Baumeler von MobilePro (Bild: MobilePro AG)
Daniel Baumeler von MobilePro (Bild: MobilePro AG)

Interview mit Daniel Baumeler, CEO, MobilePro AG:

Der Digital Signage-Markt konnte auch in 2014 seinen Wachstumskurs fortsetzen. Jedoch war das allgemeine Wachstum nicht mehr so stark wie in dem Jahr davor. Wie beurteilen Sie das vergangene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und wie hat sich aus Ihrer Sicht der Digital Signage-Gesamtmarkt entwickelt?

Daniel Baumeler: Unser Schweizer Markt ist in Stückzahlen auch im 2014 markant gewachsen. Allerdings war das Wachstum ganz unterschiedlich je nach Anwendung.
Beispielsweise Digital Signage ist bei Verwaltungsniederlassungen von Mittel- und Grossunternehmen fester Bestandteil der internen Kommunikation geworden. Die interne Kommunikation geht hier immer tiefer in die Abteilungen rein, was insgesamt ein sehr interessanter Markt ist, aber auch großes Vertrauen der Unternehmen in die Digital Signage-Integratoren erfordert.

Wie sehen Sie die Entwicklung in den einzelnen Ländern des DACH-Marktes?

Daniel Baumeler: Da haben wir tiefe Kenntnisse für die Schweiz, Deutschland und Österreich können wir nicht beurteilen. Wenn wir uns mit dem Britischen oder Italienischen Digital Signage-Markt bzw. mit dessen Martkverbreitung vergleichen, stehen wir noch weit dahinter. Unser Markt hat somit noch Potential für eine großartige Entwicklung.

Die Digital Signage-Branche hat sich seit der Gründungsphase Anfang der 2000er Jahre in den letzten Jahren deutlich beruhigt und professionalisiert. Wie schätzen Sie die Wettbewerbssituation für Distributoren zurzeit ein?

Daniel Baumeler: Digital Signage ist in aller Munde. In der Zwischenzeit können auch die meisten Endkunden mit dem Begriff Digital Signage was anfangen und korrekt zuordnen. Das macht diesen Markt somit für viele Distributoren sehr interessant. Viele verkennen hierbei, das nicht nur der Preis sondern vor allem die Beratung, Dienstleistung und Know-how-Transfer vom Distributor an den Integrator und Händler gefordert ist. Um diese weichen Faktoren im Distributions-Unternehmen zu verinnerlichen und glaubwürdig an die Integratoren, Händler und Marktteilnehmer zu übermitteln, braucht es Jahre der Erfahrung und stete Arbeit an diesem Thema.
Für MobilePro ist Digital Signage seit 2004 der Hauptfokus. Glücklicherweise besteht Digital Signage nicht nur aus Displays sondern aus einer Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Auch wir als Schweizer Marktleader arbeiten stets hart an diesem Thema, um uns ständig weiterentwickeln zu können.

Technologische Trends kommen und gehen. Welche wichtigen Entwicklungen sehen Sie im Bereich Digital Signage in den nächsten 12 bis 24 Monaten? Welche Trends werden sich durchsetzen und welche werden verschwinden?

Daniel Baumeler: In den nächsten Monaten wird wohl kaum noch eine Technologie kommen, die es nicht schon gibt. Aufgrund der inzwischen ausgereiften und erschwinglichen Produkte wird Digital Signage sicher im Outdoorbereich stärkere Verbreitung finden.
Alle die schon Erfahrungen mit Digital Signage haben wissen, dass Unterhalt und Wartung sehr großer Kostenfaktor sind. Stabile, professionelle Hard- und Software ist auf wenige Jahre in der TCO Rechnung, massiv günstiger als Consumer-Hardware und nicht stabile Systeme.
Wir sehen oft Digital Signage-Displays mit einem Blue Screen oder Windows-Updatefenster im Bild. Windows ist war das meistverbreiteste Betriebssystem, doch wir bezweifeln, dass dies auch das perfekteste für Digital Signage-Lösungen ist. Stabiles, Servertaugliches und für 24/7 Betrieb ausgelegtes Linux wie beispielsweise bei ONELAN wird sicher mehr Verbreitung finden.
Der langfristige Erfolg von Digital Signage beim Endkunden im Betrieb steht und fällt mit der Handhabung, Rechteverteilung, Automatisierung, Support sowie vor allem Schulung, Kundenbetreuung und Generierung von Mehrwert. Ausgereifte, Professionelle Systeme sind nach wie vor sehr gefragt.
Mit günstigen Lösungen wie beispielsweise Android USB/HDMI Stick überlassen die Hersteller die Endkunden ihrem Schicksal. Das führt zu frustrierten Anwendern und mittelfristig zu gescheiterten Digital Signage-Projekten ohne Mehrwert.

Als Distributor sind Sie die erste Anlaufstelle, wenn es um die Verfügbarkeit von Produkten geht. Wie hat sich die Produktbreite und –tiefe in den letzten Jahren verändert?

Daniel Baumeler: Hier hat sich ein massiver Wandel eingestellt. 2008 hatten wir von drei Herstellern nahezu das gesamte professionelle Large Format Display Sortiment auf Lager, was über alle Hersteller, 20 Produkte mit je 2-20 Stk./Modell in unserem Lager bedeutete. Heute haben wir nach wie vor selbe drei Hersteller im Angebot, jeder davon hat fast für jede spezifische Anwendung eine eigene Serie in je 3 bis 9 verschieden Größen und Eigenschaften. Insgesamt sind das 185 unterschiedliche professionelle Displays. Davon haben wir ca. 110 verschiedene Modelle in unserem Lager. Teilweise haben wir bei mehreren Modellen über 120 Stk./Modell in unserem Lager! Dies ist notwendig, um unseren Partnern zeitgerecht das richtige Modell in benötigter Stückzahl zu liefern. Wenn wir heute beim Hersteller in der Fabrik bestellen, erhalten wir in ca. 9 Wochen die Geräte.

Wie unterscheidet sich eine Beratung und Umsetzung mit Endkunden (Large Corporates) von denen mit Resellern? Was bedeutet dies für Ihre tägliche Arbeit?

Daniel Baumeler: Da wir Endkunden beraten, aber nicht direkt bedienen, können wir bei der Umsetzung bei Endkunden nur aus dem Blickwinkel des Betrachters sprechen. Doch das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Bei Endkunden sind Zusatznutzen, Mehrwert, Umsatzsteigerung, Prestige, Innovation gegenüber ihren Martbegleitern, Integration in die eigene Infrastruktur, Unterhalt, Support, Innerbetriebliche Verantwortlichkeiten für das System, Verantwortliche Person(en) für Content oder Content-Teilbereiche, Automatisierung des Contents aus bestehenden Datenquellen oder Outsourcing die entscheidenden Themen; teilweise sogar die selbe Infrastruktur in unterschiedlichen Ländern und Kontinenten, was somit ein Thema für globale Verfügbarkeiten und Support der Produkte ist.
Bei Resellern haben wir Themen wie Beratung, um die korrekten Produkte für die jeweilige Anwendung einzusetzen, Schulung, um die Lösungen anzuwenden, Geräte in unseren Showrooms auswählen und testen, Geräte beim Endkunden testen, Produktelebenszyklus, Alternativen, passendes Zubehör wie Halterungen, Kabel, Computer, Software, Klimagehäuse, aber natürlich haben wir auch essenzielle Themen wie Preise und Verfügbarkeiten. Teilweise sind Qutsourcing von Teilbereichen an spezialisierte Unternehmen für Contentgestaltung oder Netzwerkaufbau weitere Themen bei welchen wir bei der Vermittlung von geeigneten Partner helfen.

Stellt das Thema Digital Signage Sie vor besondere Herausforderungen oder sind die Anforderungen gleich zu setzen mit denen von Cloud-Computing, Lösungsvertrieb und Vernetzung?

Daniel Baumeler: Ja, Digital Signage stellt uns alle vor besondere, aber auch spannende Herausforderungen. Dies lässt auch Raum für Kreativität und bezahlte Dienstleitungen sowie auch regelmässig bezahlte Dienstleitungen nach dem Verkauf und der Inbetriebnahme. Alle die sich bereits mit Cloud-Computing und Vernetzung auseinander setzten haben sicherlich in diesem Teilbereich der IP Thematik, einen guten Vorsprung durch Kompetenz und Know-how.

Wenden wir uns nochmals der Zukunft zu. Wo sehen sie die Branche in 24 Monaten?

Daniel Baumeler: Der Markt wächst und spezialisiert sich weiter. Flexibilität in den Anwendungen, Stabilität der Hardware und Netzwerkinfrastruktur, Einfachheit in der Bedienung sind für langfristig erfolgreiche Installationen und glückliche Kunden wichtig. Wer es schafft, die unterschiedlichen Hardware Plattformen wie Samsung (SOC) für Magic Info, LG (SOC) für WebOS, NEC, Philips und Vestel mit OPS Schnittstelle, iDisplay mit integriertem (SOC) und für alles andere Externe Medienplayer anzubieten, um somit eine browserbasierte Plattform für die relevantesten Hardware Anbieter bereitstellen zu können, wird es aus unserer Sicht schaffen, auch in Zukunft eine bedeutende Rolle zu spielen. ONELAN hat dies schon heute fast geschafft, um hier den Integratoren und Endkunden die größtmögliche Flexibilität in der Wahl der Hardware zu geben.
Bei den professionellen Displays werden auch in 24 Monaten noch die drei aktuell größten Hersteller wie Samsung, NEC und LG Electronics nach wie vor die drei wichtigsten sein.
Samsung wird noch dieses Jahr mit 12 verschiedenen LED Modulen für Indoor- und Outdoor Anzeigen auf den Markt kommen. Als aktuell größter Elektronik Hersteller wird Samsung dies sicherlich innert kürzester Zeit schaffen, auch hier die weltweite Marktführerschaft im Bereich LED Module zu erlangen.
Bei den reinen Digital Signage-Anbietern sehen wir ONELAN als einer der führenden Hersteller, da diese das Soft-, Hardware und Leistungsangebot ganzheitlich fokussiert angehen und alles im eigenen Hause entwickeln und produzieren. ONELAN ist der einzige reine Digital Signage-Hersteller welcher direkt von Intel beliefert wird. Auch Intel sieht ONELAN im Digital Signage-Markt als Hersteller welcher auch in der Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird.
Im Bereich Digital Signage-Hard- und Softwareanbieter sehen wir ONELAN, aufgrund des Preis- und Leistungsangebotes, um hier nahezu jegliche fremde Hardware mit intergierten Computern (SOC) ebenfalls zu nutzen und somit einer der bedeutendsten Hersteller zu werden.

Danke für die Beantwortung unserer Fragen.

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