DSS Europe 2016

Weiterhin ein gesundes Wachstum, aber kein Boom

Am Ende des DSS Europe 2016 diskutierte das traditionelle Abschluss-Panel, wohin sich der Markt weltweit bewegt. Beim Oanel Worldwide Industry Outlook 2016/17 zeigt sich, dass die Aussichten weiter positiv sind - auch wenn die Experten moderatere Steigerungsraten erwarten.
Wie es weitergeht diskutierte das Panel Wordwide Industry Outlook 2016/ 17 (Foto: invidis)
Wie es weitergeht diskutierte das Panel Wordwide Industry Outlook 2016/ 17 (Foto: invidis)

Beim „Panel DSF Europe Digital Signage & DooH: Wordwide Industry Outlook 2016/17“ diskutierten Abdul Bakhrani / SmartScreen, Bob Raikes / Meko, Harry Horn / Scala, Maarten Dollevoet / Broadsign und Rich Ventura / NEC Display Solutions of America gemeinsam mit Moderator Oliver Schwede / invidis.

Ja, es gehe weniger schnell und steil aufwärts, sagt Bob Raikes. Und dies ist nicht seine spontane Reaktion auf den Brexit, der, das ist seit diesem Morgen klar, kommen wird. Der Analyst sieht eine flachere Kurve bei der Steigerung der Revenues voraus, und hat dies in seinen letzten Analysen so auch publiziert. Kein Grund zur Panik, versichert Raikes, aber das zuletzt lange sehr starke Wachstum wird langsamer verlaufen.

Als Grund führt er im Gespräch mit Oliver Schwede gewisse Sättigungen auf den westeuropäischen Märkten an. Die Umsätze der westeuropäischen Länder stellten zwischen 70% und 80% der Umsätze der Industrie in EMEA, deshalb mache sich dies bemerkbar. Zeitgleich würden aber andere Länder aus EMEA weiterhin starke Wachstumsraten erwarten lassen – wie eine Welle oder Kurve , die einer anderen folge.

In den USA sieht Rich Ventura ebenfalls für Teile des Marktes eine gewisse Sättigung. Wenn schon ein Vertreter eines großen Displayanbieters darauf hinweist, dass mancher Retailer 50 oder 60 Screens im eigenen Laden installiert, und dies auch zu viel des Guten sein kann, fragt der Moderator noch mal nach. Ja, das sei manchmal etwas viel, bekräftigt Ventura, was da installiert werde. Aber: Kein Grund zur Sorge. Allein der Trend zu noch mehr Interaktivität – und damit auch mehr Multitouch – stimme ihn weiterhin positiv.

Mit den sehr großen Softwareanbietern Scala und Broadsign waren zwei Firmen auf dem Podium vertreten, die ihrerseits über eine genaue Marktkenntnis verfügen. Harry Horn sieht die größte Dynamik nach wie vor im vertikalen Markt Retail. Auch der Bereich Corporate werde weiterhin sehr interessant bleiben. Hier gebe es zwar weniger Screens – doch die Budgets seien dort allgemein höher als im Einzelhandel. Für seinen Kollegen Maarten Dollevoet sind neben dem Vertical Retail und dem regionalen Markt in den USA auch die Projekte in Digital-out-of-Home weiterhin ein wichtiger Treiber des Marktes – zumindest was Broadsign betreffe.

Die Softwareanbieter betonten unisono, dass Analyse Tools weiter gefragt und notwendig seien – und dass die Omnichannel Integration weiter ein Thema für ihre Unternehmen und die Mitbewerber sei. letztere kommen in zunehmendem Maße aus der IT. Aber, hier zeigte Harry Horn Gelassenheit. Schließlich stehe man schon seit längerem in Konkurrenz zu anderen Softwarespezialisten – und habe sich das Heft ja bislang auch nicht aus der Hand nehmen lassen. Der weitere Ausbau und die Pflege des eigenen Ecosystems sei ein wichtiger Faktor für den weiteren Erfolg. Auch bei Broadsign will man weiter nach vorne schauen. Künftig solle das Backend komplett automatisiert werden, so Maarten Dollevoet. Er brachte es so auf den Punkt: es gehe um das Targeting von Menschen – nicht von Screens. Trends, die auch andere Branchen beträfen, und deshalb wichtig für die gesamte Branche seien.

Gute Einblicke in die Märkte Naher und Mittlerer Osten /Golfstaaten und Afrika hat Abdul Bakhrani. Diese beiden Regionen unterscheiden sich fundamental. In den Emiraten etwa könne man eher von einem „Want Market“ sprechen. Und, was wollen die Kunden in Dubai? – Indoor LED sei derzeit absolut angesagt, so Bakhrani. Afrika funktioniere anders. Viele Länder dort etwa bauen DS und DooH auf, ohne den Schritt über Kabel zu gehen. Sie starteten direkt mit Mobile und 3G. Die Staaten des Schwarzen Kontinents würden meist bestimmte Entwicklungsschritte überspringen. Denn auch viele Kunden in Afrika gingen nun direkt auf LED, statt über LCS Screens und Video Walls. Während man die Entwicklung in Afrika messen könne, sei dies für Dubai fast nicht möglich, so seine Zuspitzung. So rasant sei die Entwicklung in den Staaten am Golf.

Aktuell wichtige Technologietrends sind nach Meinung des Podiums vor allem LED und Laser Projektoren. neben Bakhrani ist auch Rich Ventura überzeugt, dass Laser Projektoren in Digital Signage eine nicht zu unterschätzende Bedeutung hätten. Zudem machte das Podium ein Weitergehen des Outdoor Trends aus. Wie stark OLED die Branche weiter pusht, da wollte sich keiner zu sehr aus dem Fenster legen.

Bob Raikes etwa gestand schmunzelnd ein, dass er schon 2003 für OLED getrommelt habe, es aber doch mehr als zehn Jahre gedauert habe, bis OLED ein richtiges Thema in der Branche wurde. Dennoch steht er nach wie vor dazu, dass OLED die Branche weiter stark verändern werde. Wann dies sich auch in den Statistiken zeige, bleibe abzuwarten, so Raikes.

Alle News zum Digital Signage Summit Europe 2016 gibt es hier: Digital Signage Summit Europe // Deutsche News

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