Wincor Nixdorf hat noch mehr Gefallen an Digital Signage und Co. gefunden als bislang. Offiziell war die Eigen-Sicht bislang stets: „Wincor Nixdorf macht kein Digital Signage.“ – Dieses Mantra der Paderborner war bisher schon flexibel, pflegt man doch seit Jahren Kontakte in die Branche und kooperiert bei Themen wie Electronic Shelf Labels, Omnichannel und Multichannel sowie verwandten Themen mit den Branchenfirmen.
Im In- wie im Ausland gab es auch bis dato schon zahlreiche Projekte, bei denen der auf ATMs und Payment spezialisierte Konzern mit im Boot war. Nur einer der vielen deutschen Partner aus der DS Branche bei diesen Projekten war und ist Polytouch. Doch nun geht man einen Schritt weiter.
Denn jetzt gibt es eine neue Kooperation und einen neuen Partner aus dem Bereich Interactive Digital Signage. Ab jetzt übernimmt Wincor Nixdorf den Service für den Virtual Promoter von Ameria, eine interaktive und gestengesteuerte Shopping Window Lösung, die auch schon im Berliner Flagship der DER Touristik im Einsatz ist. Schaut man sich das Wording der Pressemitteilung an, klingt das nach einem größeren Roll out bei einem Retailer.
Auf Nachfrage wollte eine Wincor Nixdorf Sprecherin dies nicht weiter kommentieren. Bei der international geltenden Kooperation verantwortet Wincor Nixdorf den Aufbau, die Inbetriebnahme und Wartung der Systemeund möchte auch „zukünftig verstärkt Geschäftspotenziale in anderen Branchen erschließen“.
Allerdings hat Ameria selbst in den vergangenen Wochen expandiert, und auch erste Infos zu diesem und weiteren Projekten gegeben: neue Installationen – etwa in Tschechien sowie drei namentlich nicht genannte DAX Konzerne – konnten vermeldet werden. In den letzten Jahren wurde nach Unternehmensangaben das Gros der Umsätze „überwiegend in Deutschland (>50%) generiert. Die restlichen Umsätze kamen von Kunden aus Europa und aller Welt wie Thailand, China, Westafrika, Malaysia“.
Zudem hat man seit dem zweiten Quartal 2016 die Gewinnzone erreicht. Um weiter zu wachsen, konnten auch neue Mittel eingeworben werden, teils bei größeren Privatinvestoren sowie bei der Schweizer Cema AG (letztere wird noch einsteigen und hat die Due Dilligance Prüfungen abgeschlossen). So besorgte sich das junge Unternehmen aus Heidelberg via Crowd Investing frisches Kapital in Höhe von 1,1 Millionen Euro und ließ sich den Virtual Promoter beim Europäischen Patentamt (EPA) patentieren.
Am 16. Juni 2016 erteilte das EPA das Patent für den Virtual Promoter als „a gesture-controlled rear-projection system“. Nach eigenen Angaben arbeiten die Heidelberger zudem mit Hochdruck daran, auch ein US-Patent für das System zu erhalten.
Zudem teilte Ameria vor kurzem mit: „Wir konnten einen neuen Großkunden aus dem Lebensmittel-Einzelhandel gewinnen. Bei einer der stärksten Marken aus dem Lebensmittelbereich wird Virtual Promoter bald Instore zu sehen sein.“
Um welchen Kunden es sich handeln könnte, in welchen Ländern er stattfindet – Deutschland, DACH oder weitere Länder? – kommuniziert Ameria auf Anfrage nicht, bestätigt aber die Branche (LEH), und dass es sich um einen großen Auftrag handelt.
Einem Ameria Post bei der Crowdfunding Plattform Companisto zufolge haben Ameria und Wincor Nixdorf bereits Ende 2015 einen Vertrag über die Abwicklung der Logisitik und des Services / Supports geschlossen.
Der Virtual Promoter hat diese Haupt-Merkmale:
- 85″ Screen, interaktiv durch Gestensteuerung, direkt im Schaufenster per Rückpro
- Sound per Induktion
- Skalierbarkeit
- Cloud Technologie zur schnellen Erstellung der Inhalte
- Remote-fähig (nur Internet und Strom benötigt) via Intel vPro
Am Unternehmenssitz in Heidelberg beschäftigt Ameria 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; hinzu kommen 28 freie Mitarbeiter in Kiew.
Die Listenpreise für den Virtual Promoter betragen derzeit:
- SaaS beziehungsweiseMiet-Modell: 2.100 Euro / Monat inkl. Software und Service
- Kauf-Modell: 30.000 Euro einmalig zzgl. 4.920 Euro / Jahr für Software und Service zzgl. Aufbau, Schulung, weitere Services