Der Airport in München wächst ständig weiter – unlängst konnte MUC die erste Woche vermelden, in der mehr als 1 Million Passagiere gezählt wurden. Der derzeit unter Europas Top 10 Airports rangierende Flughafen wird laufend durch kleinere sowie größere Bau- und Infrastrukturmaßnahmen ergänzt.
Neben dem Plan, eine dritte Start- und Landebahn in Auftrag geben zu können – am gestrigen Donnerstag bekannte sich die Bayerische Landesregierung öffentlich dazu und versprach, schnellstmöglich einen Bürgerentscheid dazu auf den Weg zu bringen – hat der im Besitz von Bund, Freistaat und Stadt München befindliche Flughafen auch weitere entsprechende Ausweitungen vorgenommen oder in petto.
Davon profitieren auch die Bereiche Retail und Gastronomie sowie die digitale Airportwerbung. Denn auch bei den Terminals gab es Bedarf für Erweiterungen. Seit April 2016 ist der neue Satellit des Terminals 2 in Betrieb, an dem insgesamt 52 Gates (Signaturen: K und L) vorhanden sind, die Lufthansa und Partner der Star Alliance nutzen. Der Satellit hat eine Kapazität von 11 Millionen Passagieren und ist unterirdisch mit dem eigentlichen Terminal 2 verbunden, über das auch die Eingangs-Sicherheitskontrolle läuft. Das 980 m lange Terminal 2 und dessen neuer Satellit werden von der Flughafengesellschaft FMG und der Lufthansa gemeinsam betrieben. Damit ist München der weltweit einzige Airport, bei dem eine Airline gemeinsam mit dem Airportbetreiber ein Terminal verwaltet.
Alle Passagiere die das reguläre Terminal 2 nutzen, können via unterirdischer Express-Bahn in Minuten-Schnelle den Satelliten erreichen – also nicht nur diejenigen, die vom Satelliten aus starten. Bedeutet für Werbungtreibende: Damit ist auch die reale Reichweite sowohl am T2 wie am Satelliten des T2 noch höher, als die eigentlich ausgewiesene. Zug um Zug wird mehr Passage über den Satelliten abgewickelt.
Die baulichen Besonderheiten des Satelliten zeigen zudem, dass hier weitere Reichweitensteigerungen möglich sind. Denn der Satellit befindet sich auf dem Vorfeld und wurde um den bestehenden, gut 40 m hohen Vorfeld-Tower herum gebaut. Er lässt sich zudem um ein Brückenstück und nachfolgend als Spiegelung erweitern. Die erste dieser beiden potenziellen Erweiterungen erwarten Experten zwar in frühestens fünf Jahren, aber die Zunahme des Verkehrsaufkommens in der Vergangenheit zeigt, dass diese planerischen Vor-Überlegungen nicht utopisch sind. Dieser erste Ausbau-Schritt, würde die Kapazität auf 17 Millionen Passagiere hoch schnellen lassen.
Baulich und technologisch ist man in jeder Hinsicht State of the Art: komplettes LED Lighting, 22.000 m² Doppelverglasung an der Fassade, 16.000 m² und weitere Maßnahmen sorgen für eine Reduzierung des Energiebedarfs um 40%. Auch bei den Digital-out-of-Home Systemen hat man moderne Varianten gewählt.
So ist der Tower – das Herzstück des Satelliten – mit einer großen Ultra HD LED Video Wall ausgestattet, die zum Zeitpunkt unserer Reportage allerdings nicht in Betrieb war. Von der Laufrichtung Richtung Norden oder Süden ist der Tower mit der davor befindlichen Plaza samt Gastronomie gut erreichbar und sichtbar. Die LED Wall mit 3,6 mm Pixel Pitch ist eine insgesamt 53 m² große UHD Video Wall mit den Maßen 12,5 x 4,2 m. Sie ist als Ums-Eck-Konstruktion ausgeführt und damit an drei Seiten sichtbar (siehe Foto) und sicherlich die beste Werbefläche für Markeninszenierung über Bewegtbild-Spots vor Ort.
Auf der Hinterseite des Towers befinden sich Wartebereiche mit Steckdosen, WiFi sowie einer locker und gemütlich ausgestalteten Treppe zum Sitzen, die den bestuhlten Plätzen gegenüber liegt.
Einziges Manko an dieser Stelle im Satelliten: ein wenig mehr FIDS (Flight Information Display Systems) hätte hier schon sein dürfen.
Eine interaktive Stele mit Motion Tracking hat die Lufthansa an der Plaza beim Tower installiert. Dort können Nutzer mit FC Bayern Star Thomas Müller eine kleine Trainingsrunde einlegen. Danach kann es in keinem Flugzeug der Welt zu Thrombose-Erscheinungen kommen – das Programm hat es in sich. Schön erklärt ist auch die Funktionsweise: durch Hinweis-Beklebungen auf dem Fußboden sowie die Anleitung über den Screen. Alles selbsterklärend für Nutzer aller Altersgruppen.
Zurück zu den eigentlichen Werbeflächen: Direkt an den Haupt-Laufwegen befinden sich vertikal ausgerichtete Stelen mit Screens, bei denen Anzahl und Verteilung im Raum genau passend gewählt wurden. Es gibt also keine optische Überfrachtung – insgesamt sind am Satelliten 173 Screens in zwei Größen integriert worden. Allein auf der Schengen-Ebene (Ebene 04) sind 17 Stelen verbaut sein. Im Non-Schengen Bereich stehen weitere 12 Stelen, verteilt auf die Ebenen 05 und 06. In diesen insgesamt 29 Stelen wurden jeweils 42″ Screens verbaut.
Eine Besonderheit am Terminal zeigt, das man bereits frühzeitig bei der Planung (die Grundsteinlegung war 2012) daran gedacht hat, das DooH Inventar so zu gestalten, dass die ausgespielten Kampagnen wirklich crispy rüberkommen können. Gut integriert in den Wänden der einzelnen Gates und der Laufwege dorthin befinden sich zahlreiche 2×2 sowie 3×2 Video Walls – dort, wo baulich möglich, sind sie über Eck ausgeführt. Somit ergeben sich „geknickte“ 5×2 Flächen aus 60″ LCD Screens. Insgesamt verbaute Video Walls mit total 144 Screens:
- Access Schengen (Ebene 04)
- 4 x Standard Video Wall (3×2)
- Walkway Schengen (Ebene 04)
- 3 x Standard Video Wall (3×2)
- 4 x Eck-Konstruktion aus 3×2 Video Wall und 2×2 Video Wall
- Gate Schengen (Ebene 04)
- 5 x Standard Video Wall (3×2)
- Gates Non-Schengen (Ebene 05)
- 4 x Standard Video Wall (3×2)
- 2 x Eck-Konstruktion aus 3×2 Video Wall und 2×2 Video Wall
Zu den Werbungtreibenden, deren DooH Kampagnen aktuell auf den Screens im Satelliten ausgespielt werden, gehören Alfa Romeo, die ICT Berater von Detecon sowie der Flughafen München und Lufthansa.