Wie sehen Fahrgastinformationen an Haltestellen in der Zukunft aus? Mit dieser Frage befasst sich die BVG in den kommenden rund eineinhalb Jahren. Gesucht sind moderne Lösungen, um die bisherigen Fahrgastinformationssysteme sinnvoll zu ergänzen oder langfristig zu ersetzen.
Die BVG schafft dafür ein Experimentierfeld, das bewusst vielen Innovationen auf dem Weg zur „grünen Haltestelle“ Raum bietet. Der Name des Projektes verrät es schon: Neben zeitgemäßen dynamischen Information steht der Umweltaspekt im Vordergrund des Pilotversuchs. Egal ob mit EPaper-Lösungen, energiesparenden Displays oder Solarzellen zur „Selbstversorgung“ – die Systeme sollen Papieraushänge ersetzen und deutlich weniger Strom verbrauchen als bisherige elektronische Anzeiger.
„Die digitale Zukunft hat bei der BVG längst begonnen“, sagt Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb. „Mit diesem Pilotprojekt verbinden wir jetzt moderne Fahrgastinformation mit einem weiteren unserer Hauptanliegen – unsere Stadt umweltfreundlicher und damit noch lebenswerter zu machen. Wir sind sehr gespannt, wie sich die verschiedenen Systeme im Alltag bewähren und wie sie bei unseren Fahrgästen ankommen.“
In einem EU-weiten Verfahren haben sich neun Hersteller aus vier Ländern gemeldet, die die BVG und die Berliner Fahrgäste mit ihren Lösungen überzeugen wollen. Alle Digital Signage Anbieter stellen ihre Anlagen kostenlos für den Testlauf zur Verfügung. Einen ersten Eindruck gibt es schon ab heute. Zwei Hersteller montieren ihre Systeme zur Fachmesse Innotrans erstmals an Bushaltestellen der BVG.
Interessenten können sie an den Haltestellen Masurenallee/ZOB, Messegelände/ICC und S Messe Nord begutachten. Nach der Innotrans ziehen zwei mobile, solarbetriebene Anzeiger um und sorgen dafür, dass Fahrgäste beim Ersatzverkehr für die wegen Bauarbeiten in Rudow unterbrochene U7 gut informiert sind. Standorte sind dann die Ersatzbus-Haltestellen an den Bahnhöfen Zwickauer Damm und Rudow. Das fest montierte LCD-Display bleibt auch nach der Messe an der Haltestelle Masurenallee/ZOB montiert.
Noch in diesem Herbst sollen weitere Testanlagen folgen und zeigen, ob sie auch im Berliner Winter zuverlässig funktionieren. Die Haupttestphase läuft dann im kommenden Jahr während der Internationalen Gartenausstellung IGA Berlin 2017. Dann werden 22 verschiedene Anzeiger vor allem an Bushaltestellen im Umfeld des Ausstellungsgeländes, aber auch im weiteren Stadtgebiet sowie bei der Straßenbahn und U-Bahn in Betrieb sein.