Andere große Displayproduzenten sind seit einiger Zeit mit SoC Screens auf dem Markt – darunter Samsung, LG, Panasonic und Philips. Mit den mit SoC Chips ausgestatteten Screens setzen sie ihre proprietären Plattformen wie Tizen oder webOS sowie Android.
Hersteller NEC display Solutions wählt nun einen anderen Ansatz für eine Smart Screen Serie, die ab Januar 2017 auf den Markt kommen soll. Sie wird aus mindestens vier Screens bestehen.
Gemeinsam mit Raspberry Pi verfolgt NEC einen offenen und modularen Plattform-Ansatz, durch den die nahtlose Integration von Rasperry Pi-Geräten in Displays von NEC möglich wird.
Der ursprüngliche Raspberry Pi war entwickelt worden, um grundlegende Computerkenntnisse an Schulen und in Entwicklungsländern zu vermitteln. Er bietet hohe Leistung bei sehr geringen Kosten. Das aktuelle Modul Raspberry Pi 3 hingegen ist sehr leistungsfähig und verfügt über umfangreiche Netzwerkfunktionen.
Auf dem Board kommt ein Quad Core Prozessor mit 1,2GHz zum Einsatz. Zusätzlich zum Standardmodul Raspberry Pi 3 wird NEC darüber hinaus ein individuell entwickeltes Modul anbieten, das den spezifischen Anforderungen im Display-Markt entsprechen solle, so das Unternehmen.
Als Hauptbestandteil der Open Modular Intelligence (OMI) Plattform von NEC ist der Raspberry Pi 3 nahtlos in die neue Reihe professioneller Large Format Displays der Serien P und V integriert. Die neuen Screens sind mit dem Internet der Dinge (IoT) verbunden und eigenen sich für Anwendungen im Bereich Digital Signage ebenso wie für Präsentationen.
Erstmals arbeiten damit ein Display-Hersteller und die Entwickler des Raspberry Pi zusammen. Durch ihren großen Funktionsumfang eignet sich die Plattform für den Einsatz in vertikalen Märkten wie dem Einzelhandel, der Luftfahrt, Transport, Bildung und in Meeting-Räumen.
Einem Blog-Eintrag von Raspberry Pi zufolge sollen zunächst Anfang des kommenden Jahres entsprechende 40″, 48″, und 55″ Screens auf den Markt kommen. Gegen Ende 2017 sei sogar ein 98″ Screen mit einem Raspberry Pi Modul geplant.
Jeder Screen verfügt über einen internen Schacht, der eine Adapterplatte mit dem Modul 3, das den BCM2837 Applikationsprozessor und 1GB LPDDR2-Speicher enthält, aufnimmt. Gegen Ende 2017 solle dieses Modul in einer mächtigeren Variante gelauncht werden, so Raspberry Pi weiter. Möglicherweise ist dieses dann für den Einsatz in dem 98-Zöller gedacht.
Die Vorbereitungen zwischen den beiden Partnern dauerten etwa ein Jahr. Bislang gilt die Ankündigung lediglich für die europäischen Märkte. Da NEC aber darauf Wert legt, weltweit identische Linien anzubieten, dürften auch die Märkte in Asien und Amerika mit den Screens versorgt werden.