Einem Bericht der japanischen Nikkei zufolge ist JOELD offenbar seinem Plan sehr nahe gekommen, ab 2018 eine Serienfertigung mit OLED Panels nach einem neuen Produktionsverfahren anschieben zu können. Dabei setzt man auf das Aufdrucken, anstatt des bei OLED bisher zumeist üblichen Verdampfens / Aufdampfens, das etwa die koreanischen Hersteller Samsung und LG nutzen. Auch Varianten mit einer Art Spray-Lösung sind in Industrie oder Forschung bekannt – mit dieser arbeiten etwa die Fraunhofer-Forscher vom COMEDD in Dresden. Mit der Druck-Variante, die verschiedenen weiteren japanischen sowie chinesischen Berichten zufolge eine Kostenersparnis von 3% bis 4% gegenüber der Dampf-Variante bringen soll, hätte JOLED eine Weltpremiere in der OLED Fertigung hingelegt. Allgemein gilt Printed Electronics als wachsendes Zukunftssegment.
Der Artikel des Wirtschaftsmediums wird auf den japanischen und englischsprachigen Websites von JOLED nicht schriftlich bestätigt oder dementiert. Dort wird erwähnt, dass bis zu 21,5″ OLED 4K Panel nach dem neuen Produktionsprozess bereits als Prototypen / in Vorserie produziert wurden. Eine auf der Startseite von JOLED gezeigte Grafik bestätigt diese Größe und erwähnt den Prozess. Man hat das selbst gesetzte Ziel – invidis berichtete zuletzt an dieser Stelle – offenbar tatsächlich jetzt erreicht. Erst recht, wenn man bedenkt, dass JOLED bis Anfang November 2016 über keine englischsprachige Website verfügte, auf der dieselbe Grafik prominent zu finden ist (vgl Grafik unten rechts). Offenbar stammt die Vorserie aus der JOLED-Fab in Ishikawa.
Mit den bis zu mittelgroßen OLEDs aus der JOLED-Fertigung werden vertikale Märkte wie Automotive und Aviation adressiert. Kleine OLEDs finden sich schon heute im Consumer-Segment (Mobile Devices), wo sie zunehmend für neue Gerätegenerationen geplant werden. Prinzipiell spielen OLEDs ihre Stärken da aus, wo sehr stromsparende, farbechte und mit sehr guten Schwarzwerten arbeitende Screens erforderlich oder gewünscht sind.
Mit den gedruckten OLEDs ist nun der erste japanische Hersteller im OLED Business weit vorangekommen, in Bezug auf den Herstellungsprozess könnte er damit auch den Platzhirschen aus Korea Konkurrenz machen. Bei großen OLEDs gilt LG als Marktführer, kleinere OLEDs stammen hingegen oft von Samsung, die in diesem Marktsegment über einen Weltmarktanteil von 9% verfügen. JOLED gehört zu 75% dem Public Private Partnership INCJ. Einen Anteil von 15% hält Japan Display Inc (JDI); die Konzerne Panasonic und Sony sind jeweils zu 5% beteiligt. In Japan unterhält JOLED drei Technologiezentren.
Ebenfalls ambitioniert und engagiert beim Thema OLED ist der japanische Hersteller Sharp, dem seit dem Einstieg von Hon Hai / Foxconn zudem große finanzielle Mittel sowie weitere Forschungs- und Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen.