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Möbelmärkte

POCO setzt in seinen ersten Einrichtungsmärkten auf ESL

Eine erste Pilot-Installation im niederrheinischen Goch lief für Retailer POCO so zufriedenstellend, das nun die nächsten POCO Möbelmärkte mit Electronic Shelf Labels (ESLs) ausgestattet werden. Potenziell könnten weitere über 100 Einrichtungsmärkte folgen.
POCO setzt derzeit fünf verschieden große Electronic Shelf Labels ein (Foto: POCO)
POCO setzt derzeit fünf verschieden große Electronic Shelf Labels ein (Foto: POCO)

In anderen Bereichen des stationären Einzelhandels sind ESLs inzwischen aus vielen Märkten nicht mehr wegzudenken. Im LEH gehören größere Ketten wie Rewe seit mehreren Jahren zu den Branchenplayern, die Electronic Shelf Labels flächendeckend in ihren Märkten einsetzen. Auch die Elektronikmärkte – allen voran Media Markt und Saturn – setzen in Deutschland routiniert auf die steuerbaren und programmieren Preisschilder, die mit minimalem Energiebedarf auch keine nennenswerten Zusatzkosten bringen. Stattdessen können Preise zentral und in Sekundenschnelle aktualisiert werden – und die Mitarbeiter vor Ort in den Filialen andere Aufgaben wahrnehmen, als Papier-Schildchen aus den Regalen zu nehmen und diese durch neue zu ersetzen.

So hatte sich auch POCO entschieden, den Einsatz von ESL in einem seiner Märkte ausgiebig zu testen und zu evaluiere. Und dies nicht in der Großstadt, sondern im beschaulichen Goch am linken Niederrhein, das ansonsten noch am ehesten für eine seit Jahren recht große und lebendige Szene rund um britische Oldtimer bekannt ist – und wo auch beinahe mal ein paar Szenen für den Film Schtonk! gedreht worden wären, wenn denn die Stadtverwaltung aus ihrer Lethargie erwacht und willens gewesen wäre.

Via Handheld lassen sich die ESLs ansteuern (Foto: POCO)
Via Handheld lassen sich die ESLs ansteuern (Foto: POCO)

Zum Glück musste POCO für seine Pilot-Installation nicht bei der Verwaltung anklopfen und betteln, sondern konnte einen ganz normalen Test in einer ganz normalen Kleinstadt in einem ganz normalen eigenen Markt durchführen. Im September 2016 stattete man den eigenen Markt mit ESLs aus, die für etwa 7.000 Produkte im Markt Real Time Preisinformationen anzeigen. Jährlich finden bei POCO etwa 10 Millionen Preiswechsel statt, sodass durch die Electronic Shelf Labels einiges an Effizienzsteigerung zu erwarten war. Dies wurde in dem ausgiebigen Test vor Ort bestätigt.

Neben der schnelleren Preisauszeichnung samt digitaler Korrekturmöglichkeit nutzt die Kette die ESLs auch, um grafische Akzente auf den Schildern zu nutzen, in Schwarz und/ oder Rot auf Weiß, was wiederum abverkaufsfördernd ist.

Über farbige Markeirungen auf den ESLs werden auch den Mitarbeitern Zusatz-Infos gegeben: So markiert beispielsweise ein roter Rahmen auf dem Display, wenn der Bestand eines Artikels im Lager sinkt, und Nachbestellungen ausgelöst werden müssen. POCO nutzt derzeit fünf verschiedene ESL Größen. Mitarbeiter können die ESLs über Handhelds ansteuern und freischalten. Mehrere Mitarbeiter wurden besonders auf dem System geschult, das von Delfi Technologies stammt.

Inzwischen ist man sich bei POCO einig, dass die Investition lohnt. Auf Nachfrage gegenüber der invidis Redaktion heißt es, dass derzeit in zwei weiteren Einrichtungshäusern ESLs ausgerollt werden. Bis Jahresmitte 2017 sollen diese Installationen abgeschlossen sein. Für einen Roll out im gesamten Unternehmen, über den bislang nichts verlautbart wurde, gäbe es genügend Gelegenheiten: Deutschlandweit gibt es nach Firmenangaben derzeit 114 POCO Märkte, im Ausland zwei Märkte (einen in Warschau, Polen und einen im niederländischen Enschede), vier Regionallager sowie zwei Unternehmenszentralen (Bergkamen und Hardegsen). Das Unternehmen beschäftigt 7.500 Mitarbeitende und setzte zuletzt 1,42 Milliarden Euro insgesamt um (Alle Zahlen: Jahr 2015). Jährlich sind etwa fünf Neueröffnungen geplant.