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EuroShop 2017

Hella Aglaia Mobile Vision setzt verstärkt auf den Markt Retail

Düsseldorf | In Berlin tüftelt die Tochtergesellschaft des deutschen Automotive-Zulieferers Hella an Lösungen für den Handel. Erstmals war das Unternehmen Aussteller der EuroShop. Was wir gesehen haben, hat uns überzeugt.
Stand von Hella Aglaia Mobile Vision (Foto: invidis)
Stand von Hella Aglaia Mobile Vision (Foto: invidis)

Wer in Lippstadt arbeitet, hat mindestens drei nahe Verwandte und sieben Nachbarn, die irgendwie mit der Hella zu tun haben. Das 1899 gegründete Unternehmen ist einer der wichtigsten Automobilzulieferer – und macht längst nicht mehr nur in Lampen. Bereits 1984 warb man deshalb auch mit dem Claim „Ideen für das Auto der Zukunft“.

Im Jahr 1998 wurde dann die Tochter Hella Aglaia gegründet, die auf Fahrerassistenz-Systeme, Elektromobilität und Personenzählung spezialisiert ist. Firmensitz ist Berlin. Dort arbeiten derzeit etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – etwa 250 von ihnen sind mit Software beschäftigt. Wie am Stand auf der EuroShop 2017 zu erfahren war, sollen schon bald 500 Menschen für das Unternehmen arbeiten, das – wohl auch deshalb – im Juni 2017 innerhalb Berlins umzieht, in den Campus Ullsteinhaus am Tempelhofer Hafen.

Die beiden besprochenen Kamera-Systeme von Hella Aglaia (Foto: invidis)
Die beiden besprochenen Kamera-Systeme von Hella Aglaia (Foto: invidis)

Auf der EuroShop 2017 zeigte Hella Aglaia Mobile Vision ein wenig Hardware mit jeder menge Software im Hintergrund. Zwei Kamera-Systeme wurden gezeigt: Beide unterschieden sich lediglich in der Abdeckung des Raums, den sie zur Erzeugung von Daten beobachten. Sie kommen als APS-180 und APS-90 daher, wobei das Kürzel für Advanced People Sensors steht. In beiden APS sind jeweils zwei Kameras mit besonderen Sensoren verbaut. Diese stereoskopischen Kameras sind entweder 180 mm oder 90 mm nebeneinander in dem Device angebracht und erzeugen ein 3D Bild, das einen Raum von 64 m² beziehungsweise 20 m² abdeckt.

Erkannt werden beispielsweise Menschen und Bewegungen. Selbst in Bereichen, in denen sich viele Personen befinden, soll die Übereinstimmung bei mindestens 98% liegen. Das System kann auch beispielsweise Kinder von Erwachsenen unterscheiden. Wäre in einem Retail Szenario also beispielsweise auch einsetzbar, um in einer Shopping Mall oder einem großen Supermarkt schnell ein verloren gegangenes Kind zu erkennen. Nicht-menschliche Objekte wie etwa ein Einkaufswagen werden erkannt und bei der Analyse berücksichtigt, respektive aus der Zählung rausgeschmissen.

In bis zu acht polygonalen Zonen können mit einem der Geräte, jeweils separat, fill level, dwell time, waiting time und weitere Daten erhoben werden. Für das automatisierte Management von Kundenschlangen ist das System vorbereitet. Sowohl für Real Time Daten wie langfristige Datensicherung sind die Devices ausgerüstet, Datenverlust bei Stromausfall wird durch Sicherungslösungen vermieden. Für den Datentransfer sind verschiedene Möglichkeiten vorhanden: FTP/ SFTP sowie http/ https. Videoaufnahmen (2x Full HD) sowie Bewegungsdaten können zeitgleich mitgeschnitten werden.

Mit der Lösung lassen sich auch Bluetooth und WiFi Device Scans durchführen – damit lassen sich weitere wichtige Daten über das Kundenverhalten generieren.