Bald ist Werben in Berlin an einem zugleich hochfrequenten wie historischem Ort möglich, schließlich gilt die AVUS als erste Autostraße und Autobahn der Welt. Auch der ursprüngliche Name verdeutlicht dies: „Automobil-Verkehrs- und Übungs-Straße“. Sie wurde 1921 eröffnet, war 8,3 Kilometer lang und diente bis 1940 ausschließlich als Renn- und Teststrecke. Später wurde sie für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
Heute ist die im Südwesten Berlins gelegene AVUS das nördliche Teilstück der Autobahn A115. Die Tribüne, von der aus Motorsport-Fans früher die Autorennen auf der Rennstrecke beobachteten, wird in Kürze saniert. Ab September 2017 stehen deshalb dort mehr als 1.360 m² Werbefläche zur Verfügung, die auf einer Länge von 240 Metern Sichtschutz für die Renovierungsarbeiten bietet. Vermarktet wird das Riesenposter von Verner and Friends, der Berliner Beratungs- und Vermarktungsagentur für Flughäfen und digitale Medien. Die Kosten für eine Werbeschaltung beginnen laut Verner bei 159.000 Euro für zehn Tage.
Eine hohe Pendler-Frequenz mit einkommensstarken Zielgruppen ist ein Vorteil des Standorts. Zudem liegt das Riesenposter auch am direkten Zufahrtsweg zum Messegelände. Werbungtreibende könnten dort also ihren Messeauftritt verlängern, etwa zu internationalen Messen wie IFA, ITB oder der Grünen Woche.
Rund 90.000 Fahrzeuge passieren täglich die AVUS, so die Studie „Verkehrslenkung Berlin“ von 2014. Der Verkehr wird vom Funkturm zum Berliner Stadtring und zur A9 und A10 – vorbei am Messegelände – geleitet. Zusätzlich garantieren zwei S-Bahnlinien und eine Buslinie am Messedamm Werbekontakte mit Fußgängern (GTKC-Wert: 167.245, Messe Berlin).
Die 200 Meter lange AVUS-Tribüne, die 1936 eröffnet wurde und seiner Zeit rund 4.000 Besuchern Platz bot, steht unter Denkmalschutz. Gleiches gilt für den 1937 fertiggestellten Mercedes-Turm der Raststätte schräg gegenüber. Im Jahr 2007 hatte ein Privatunternehmen, die AVUS Tribüne GmbH, das Bauwerk für rund 500.000 Euro von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) erworben. Nach der Sanierung soll dort ein Event-Zentrum entstehen.