Ineffiziente Collaboration Tools behindern Unternehmen: Statt zu vereinfachten Prozessen führen sie zu langsameren Entscheidungen. Doch auch die Usability spielt eine sehr große Rolle. Denn mächtige Lösungen müssen von den Nutzern in Unternehmen auch intuitiv verstanden werden. Das belegt einmal mehr eine weltweit durchgeführte Studie. Barco ClickShare hatte die Marktforscher von Vanson Bourne mit der Untersuchung betraut, in deren Rahmen 1.250 IT-Entscheider aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Frankreich befragt wurden.
Ernüchterndes Ergebnis: Neben der Generation X, also den Geburts-Jahrgängen 1965 bis 1980, sind auch die in der Generation Y zusammengefassten Jahrgänge (1980 bis 1999) allzu oft überfordert – obwohl die Millenials als erste Digital Natives gelten.
Denn nach Angaben der Befragten stellt die Kommunikationstechnik in Besprechungsräumen eine große Herausforderung für viele Angestellte dar. Die meisten Probleme gibt es nach Ansicht der Experten:
- beim Verbinden der Hardware – 67%
- bei der Bedienung der Besprechungs- und Präsentationssoftware – 58%
- sowie beim Einwählen in Telefon- und Videokonferenzen – 57%
Die IT-Abteilung eines durchschnittlichen Unternehmens registriert etwa elf solcher Fälle pro Woche, deren Lösung oftmals mehr Zeit in Anspruch nimmt als viele andere wichtige Aufgaben. Auch zu den Ursachen haben die IT-Experten der Firmen eine klare Meinung:
- Denn 58% der Befragten weltweit glaubt, dass die Ursache von IT-Problemen in Besprechungs- und Konferenzräumen darin begründet ist, dass die Mitarbeiter nicht sicher genug im Umgang mit Technik sind.
- Nicht zuletzt deshalb sind 86% der Befragten der Ansicht, dass die Mitarbeiter in ihrem Unternehmen mehr technische Fähigkeiten erwerben sollten, um kleinere Probleme selbstständig bewältigen zu können.
- Im Vergleich zu den Befragten in anderen Regionen macht ein Großteil der deutschen IT-Entscheider (61%) die Mitarbeiter für technische Schwierigkeiten verantwortlich. Vor allem liege das daran, dass 58 % der Mitarbeiter nicht über das notwendige digitale Verständnis verfügen.
- In anderen Ländern wird die Ursache eher der Arbeit der IT-Abteilung oder dem generellen Mangel an Trainingsmöglichkeiten zugeschrieben. Ganze 84% der deutschen IT-Entscheider mahnen zudem an, dass viel Zeit und Ressourcen für die Behebung technischer Probleme aufgewendet werden, die Mitarbeiter leicht selbst lösen könnten.
- Die befragten IT-Entscheider sind sich bewusst, dass ineffiziente Präsentationstechnik größere Auswirkungen auf die Effizienz des gesamten Unternehmens haben kann. Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten (53%) kritisierte, dass solche IT-Probleme eine wesentliche Rolle bei Umsatzverlusten und Reputationsschäden spielen.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass Angestellte häufig mit der Präsentationstechnik in Besprechungsräumen überfordert sind“, sagt Lieven Bertier, Leiter Produktmanagement bei Barco ClickShare. Doch Führungskräfte und IT-Entscheider könnten solche Probleme mithilfe von einfach zu bedienender kabelloser Technologie lösen. Dies reduziere die Störanfälligkeit, so Bertier weiter. Idealerweise werden dadurch auch Trainings überflüssig gemacht oder zumindest auf das Wesentliche beschränkt.
Die Technikpionierin und Datenwissenschaftlerin Inma Martinez interpretiert die Studie so: „Millennials, Centennials und einige Mitarbeiter der Generation X sind zwar mit digitalen Technologien und mobilen Endgeräten aufgewachsen, ihnen fehlt aber oftmals die Fähigkeit der Interoperabilität – das heißt, es fällt ihnen schwer, zu verstehen, wie sich Desktop-Computer mit anderen Geräten verbinden oder wie die Netzwerkinfrastrukturen, die sie täglich nutzen, tatsächlich funktionieren.“ Dies erkläre, warum sie überdurchschnittlich häufig Unterstützung durch die IT-Abteilung bei der Nutzung von Präsentationstechnik am Arbeitsplatz benötigten.
„Die jüngeren Generationen sind von Natur aus kurzfristig orientiert“, sagt Martinez, „denn sie sind an schnelle Lieferzeiten im E-Commerce, ständig verfügbare Internetverbindungen und nahtlose Benutzererfahrung durch mobile Apps gewohnt. Außerhalb dieses digitalen Umfelds, wenn es beispielsweise darum geht, mehrere Geräte miteinander zu verbinden, erleben sie so etwas wie ‚digitale Frustration‘. Weil Geduld oftmals nicht ihre Stärke ist, benötigen sie in solchen Fällen die Unterstützung von IT-Profis – mehr als andere Generationen.“
Von den 1.250 befragten IT-Entscheidungsträgern wurden 500 in den USA befragt, in Großbritannien, Frankreich und Deutschland jeweils 250. Diese arbeiteten für Unternehmen aus den Branchen IT & Telekommunikation, Einzelhandel, Finanz-, Business und Professional Services, Logistik, private Bildung, Versorgungsunternehmen, Medien und Unterhaltung, Produktion und private Gesundheitsversorgung. Die Befragungen wurden im März 2017 durch die unabhängige Forschungsagentur Vanson Bourne durchgeführt. Auf eine vielschichtige Verteilung in Bezug auf das Alter und Geschlecht der Befragten als auch die Unternehmensgröße wurde geachtet.