viscom 2017

Digitales auf der viscom – iDS, Sensape, OmniMundus, Geniux

Düsseldorf | Auf der viscom 2017 waren Digital Signage und und andere digitale Technologien für den PoS zu sehen. – Unser Rückblick, Teil 2.
Das System iDS hatte Premiere auf der Messe (Foto: invidis)
Das System iDS hatte Premiere auf der Messe (Foto: invidis)

Interaktive Systeme gehören am Point of Sale zum guten Ton. Und zu den Tools, mit denen Endkunden Mehrwert erfahren können. Natürlich haben auch Handel und Industrie etwas davon. Auf der viscom 2017 gab es einige interaktive Lösungen zu sehen. Wir haben sie ausprobiert.

Premiere hatte das System iDS von Schühlmann IT-Solutions aus Bergisch Gladbach. Mittels einer in Screens eingebauten Kamera erkennt die Software Waren, die Kunden vor das Gerät halten und spielt passende Werbebotschaften aus oder verbindet zu einem Webshop. Konnektivitäten werden via QR Code hergestellt. Die Software kann neben dem Objekt auch den Nutzer erkennen (etwa: Alter, Geschlecht), respektive Nutzer und Objekt gemeinsam, hieß es am Stand. Es kann ein einzelner Screen wie die oben abgebildete Stele bespielt werden, aber auch deren mehrere.

Der Leipziger Hersteller Sensape zeigte seine Sensape Visual Retail Solution. Auch hier werden Nutzer detected und wird zugleich eine Promotion-Aktion für ein Produkt ermöglicht. Als Beispiel am Stand wurde die überzeugende Umsetzung für Oreo gezeigt, die bereits im Handel im Einsatz ist. Erkennt das System eine Nutzerin oder einen Nutzer, wird eine witzig-freche Ansprache in Form von Comic-Sprechblasen gestartet. Wem der süße Keks pur nicht reicht, dem kann geholfen werden. Nimmt ein Nutzer eine Oreo-Packung aus dem Ständer an der Stele kann ein Rezept mit Oreo ausgedruckt werden. Das Schießen und Teilen eines Selfies ist ebenfalls möglich. Uns gefiel die gute Usability, die auch Zielgruppen mit geringer Erfahrung mit interaktiven Systemen berücksichtigt. Dieser Brand Ambassador kann natürlich für jede andere Marke und ein beliebiges Produkt eingesetzt werden. Laut Hersteller werden mehr als 50% positive Reaktionen bei Endkunden gemessen – bis zu 70% der Kunden interagieren mit dem System.

Oreo nutzt die Lösung von Sensape am PoS (Foto: invidis)
Oreo nutzt die Lösung von Sensape am PoS (Foto: invidis)

Spannend der Ansatz bei OmniMundus: Das Start-up aus Berlin hat die OmniBox und OmniVision auf den Markt gebracht. Technologie und Ansatz bei beiden Lösungen ist identisch. Die Box ist als Aufrüstsatz zu bestehenden Screen-Systemen zu verstehen. Im Prinzip eine Art Google AdWords für die DS- und DooH-Welt.

Worum geht es? – Das HTML5-basierte System erlaubt digitales A/B Testing für ausgespielte Werbebotschaften auf Screens und bis auf eine Landingpage im (Mobile) Web hin, ist auf insgesamt mehr als 20 Arten mit Nutzer-Smartphones verknüpfbar (darunter: SMS, QR Code, Bluetooth, NFC …). Grundlegende Fragestellung, die damit beantwortet wird: An welchem exakten Digital Signage- oder DooH-Screen stehen wie viele Menschen, welche interessieren sich für die Inhalte? – Etwa zwei Jahre dauerte die Entwicklung. Alle zehn Sekunden wird ein neuer QR-Code generiert, der auf dem großen Screen ausgespielt wird. Buchbar sind damit kleine Slots wie Zehnsekünder für Cent-Beträge. Mit dem System, für das sich einige große Retailer interessieren, können diese pro Jahr und Screen mehr als 1.000 Euro Werbeeinnahmen generieren. Für KMUs, besonders sehr kleine Unternehmen mit ebensolchem Werbebudget, ebenfalls eine Möglichkeit, auf den Screens zu werben. Von dem Ansatz, den Gründer David Pain gewählt hat, dürfte man künftig noch hören.

David Pain von OmniMundus (Foto: invidis)
David Pain von OmniMundus (Foto: invidis)

Am Stand der Geniux GmbH gab es neben einem proprietären 3D-System, das ohne Brille auskommt und ein statisches Bild erzeugt (250.000 Linsen / m², 64.000 Megapixel / m², 30.000 Ansichten, Blickwinkel 40°) – auch Digital Signage-Lösungen zu sehen. Etwa eine transparente Screen-Box von MMT, die Werbebotschaften zu den im Inneren der Box platzierten Objekten zeigten. Auf der Messe wurde ein Case für eine Whiskey-Marke aus Schottland gezeigt, mit der Nutzer sich über einen kurzen Fragebogen der für sie passenden Sorte annähern konnten. Zugleich zeigt das System an, wie viele Nutzer prozentual eine der drei Sorten wählten. Schön programmiert, liebevoll und auch witzig umgesetzt.

Auch das Thema Scent besetzt Geniux. Mit dem Aromaestro, einer digital steuerbaren Lösung, können Retailer Duft in den Filialen aussprühen, der die Kunden animiert. Die Lösung bietet RFID (Anzeige Füllstatus online) an und kann sich auch bei Inaktivität via E-Mail melden. Für Filialisten mit Näschen interessant.

Stand von Geniux: Links die 3D Lösung, rechts im Bild Nutzermenü auf der transparenten Box (Foto: invidis)
Stand von Geniux: Links die 3D-Lösung, rechts im Bild Nutzermenü auf der transparenten Box (Foto: invidis)