RFID und weitere Technologien helfen, die jeweiligen Vorzüge aus stationärem Handel und digitalem Einkauf zu verknüpfen. Zahlreiche Firmen waren an dem Projekt beteiligt: Tailorit, Mavis, xplace, Ansorg, GIP, neueRäume, Phizzard, Display International, Raumakzente, Niggemeyer, Achte, Storck, visuarte, i42, General Logistics Systems Germany, Raumakzente, Werner Kocher und syspro. Das Projekt in Düsseldorf fungiert dabei als „Lab“, in dem getestet und erforscht wird, wie die Angebote von den Kunden konkret angenommen werden und was künftig optimiert werden muss. Insgesamt 200 m stehen dafür zur Verfügung.
Neben einem interaktiven Schaufenster, einer interaktiven Umkleidekabine und Location Based Services werden digitale Preisschilder für einen möglichen Rollout getestet und bewertet. Das monatlich wechselnde Sortiment umfasst Produkte von Fashion über Schmuck und Kosmetik bis hin zu Reiseutensilien und Haushaltswaren.
Eingesetzt wird etwa eine RFID-Lösung von syspro, die für Bestandstransparenz im Lager und auf der Fläche sorgt und die Touchpoints mit den notwendigen Informationen zu den Artikeln und den aktuellen Beständen versorgt, um sie den Kunden anzeigen zu können. Dabei unterstützt das syspro RFID-System die Kennzeichnung der Produkte mit RFID-Etiketten, die Bestandsaufnahme zur aktuellen Bestandsübersicht und generiert daraus Nachfüll-Vorschläge zur Umlagerung von fehlenden Artikeln auf der Verkaufsfläche.
Damit die unterschiedlichen Artikel vom RFID-System zuverlässig gelesen werden können, werden teilweise spezielle RFID-Etiketten, die auch in kritischen Umgebungen wie Flüssigkeiten funktionieren, eingesetzt.
Highlight des Store-Konzeptes sind intelligente Umkleidekabinen mit integrierter Lichtsteuerung, die die Kunden in individuell bestimmbarer und entspannter Atmosphäre ihre Kaufentscheidung treffen lassen. Eingesetzt wird hier der Intelligent Mirror der Berliner Phizzard GmbH, der durch die RFID-Lösung von syspro die Produkte in der Kabine automatisch erkennt und neben Informationen zu Label, Material, vorhandenen Größen und Farben auch weitere Styling-Vorschläge bis hin zu einem kompletten Outfit anbietet. Darüber hinaus können die Kunden per Button einen Verkäuferruf aktivieren, damit dann beispielsweise das gewünschte Kleidungsstück an die Kabine gebracht wird oder sie eine umfassende Beratung erhalten. Außerdem haben sie die Möglichkeit, für weitere Kunden Produktrezensionen zu hinterlassen.
Neben dem Smart Fitting Room stehen den Kunden auf der Verkaufsfläche weitere digitale Assistenten aus der Zusammenarbeit von Phizzard und syspro wie der Smart Tray zur Verfügung, der als virtuelle Regalverlängerung ebenfalls der Informationsgewinnung dient: Wird eine Ware darauf platziert, erscheinen Angaben zum Produkt und dazu passende Artikel auf dem Display.
Auch die Innenraumnavigation ist state-of-the-art: Über 700 Bluetooth Low Energy-Sensoren sorgen für eine komfortable Kunden-Navigation zum gewünschten PoI. Sucht ein Kunde zum Beispiel eine Abteilung, weist ihm sein Smartphone den schnellsten Weg durch die Filiale.
Die Navigation wurde mit Hilfe von Favendos Commander-Software Development Kit (SDK) in die Karstadt-App integriert. Ebenso nutzt Karstadt das Map-SDK von Favendo.
Während das Commander-SDK unter anderem die Location Based Services (LBS)-Positionierung und Navigation umsetzt, ermöglicht es das Map-SDK App-Entwicklern ihre eigenen Innenraum-Pläne als Karten für die Navigation in der App zu hinterlegen sowie Routen zu planen. Dabei sind sämtliche User Interface-Elemente flexibel anpassbar.