LCD-Technologie scheint das Ende der Entwicklung erreicht zu haben. Seit zwei Jahren gab es keine bedeutsamen Entwicklungsschritte mehr, selbst die Entwicklung der Displaygröße scheint bei den magischen 100“ festzustecken. Auch wenn technisch mehr machbar wäre, kommerziell hat LCD einen perfekten Reifegrad erreicht.
LG versucht mit OLED eine verhältnismäßig neue Technologie für professional Displays zu etablieren. Der WoW-Effekt ist garantiert. Keine Messe, auf der Fachbesucher nicht von den papierdünnen Displays schwärmen. Auch auf der diesjährigen ISE war OLED wieder der Star bei LG.
Doch kommerziell läuft es noch nicht so rund für OLED. Kein Wunder, die Marktbegleiter lassen kein gutes Haar an einer Technologie, die sie selber nicht anbieten können. Samsung hat sich nach einem kurzen Gastspiel von der eigenen OLED-Technologie verabschiedet. Somit muss LG den Markt alleine missionieren. Nicht einfach, denn LG war immer schon mehr ein Ingenieur-Unternehmen als eine Marketing-Plattform.
LG setzte in den ersten Quartalen seit Markteinführung auf WoW-Projekte. Die größte Videowall der Welt in Dubai mit mehr als 800 Displays musste es schon sein, gebogene OLED-basierte Deckeninstallationen folgten am Heimatflughafen in Seoul.
Die üblichen Zweifel an Haltbarkeit im Dauereinsatz können erst jetzt langsam ausgeräumt werden, nachdem die ersten Installationen mehr als ein Jahr im Dauerbetrieb auf dem Buckel haben. Es bleibt spannend zu beobachten, wie LG die im Heimbereich absolut überzeugende OLED-Technologie auch im B2B-Markt an den Mann bringt.
Laut Marktgerüchten soll Samsung vielleicht doch wieder auf den OLED-Zug aufspringen. LG würde es sicherlich helfen die Technologie schneller am Markt zu etablieren, auch wenn der Wettbewerb zunehmen würde. Der Druck auf Samsung liegt insbesondere im Premium TV-Segment. Hier hat LG mit OLED einen Lauf.
Auch im Digital Signage-Markt konnte LG letztes Jahr wieder Boden gutmachen und europaweit den zweiten Platz vor NEC festigen.