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Die langweiligste Autobahn der Welt wird zum digitalen Kunstmuseum

Was machst du, wenn die Anfahrt zu deinem neuen Top-Kunstmuseum durch die pure Ödnis führt? – Louvre Abu Dhabi hatte da eine Idee. Mit Video.
Wer das Radio einschaltete lernte etwas über die Exponate des Museums (Screenshot: invidis)
Wer das Radio einschaltete lernte etwas über die Exponate des Museums (Screenshot: invidis)

Mit dem Louvre Abu Dhabi verfügt das Emirat über ein Museum der Weltklasse. Kleines Name Dropping: Jackson Pollock, Pablo Picasso, Piet Mondrian, Paul Gauguin oder Giovanni Bellini sind lediglich einige der europäischen Künstler, deren Werke in dem 2017 eröffneten Museum zu sehen sind. Zahlreiche weitere Werke aus aller Welt und von der Antike bis in die Gegenwart werden in dem vom französische Architekten Jean Nouvel entworfenen Bau gezeigt.

Da ein Großteil der Besucher – etwa 85% – aus dem benachbarten Dubai in das auf der Insel Saadiyat geplante große Kulturviertel anreist, führt die Hauptroute über einen ellenlangen Asphalt-Highway durch karge Wüstenlandschaft. Da könnte einem schon mal langweilig werden.

Also ließ das Museum auf einer Strecke von 100 km riesige Prints ausgewählter Kunstwerke am Rand der E 11 aufstellen, insgesamt 900 m² an Werbefläche. Der Clou: solarbetriebene Sensorik und Sender sorgten ab dem 15. Februar 2018 dafür, dass passierende Autos direkt per Audio Informationen ausgespielt bekommen – also quasi den Audio Guide des Museums. Ausgespielt wurden die Nachrichten auf den Frequenzen der drei meistgehörten Radiostationen des Landes.

Die Erklärungen zu den Exponaten wurden jeweils auf einer 1,6 km langen Strecke ausgespielt, die die Autos passierten. Notwendig war lediglich, dass die Fahrer eine der drei Radiostationen eingeschaltet hatten. Mit einem „Tune in“-Appell wurden sie auf ersten Postern auf die Aktion aufmerksam gemacht. Motto: „Schalt‘ dein Radio ein, und lern‘ unser Museum kennen.“

Die Werbeaktion sorgte maßgeblich dafür, dass die Besucherzahlen im Kampagnenzeitraum um 165% anstiegen. Täglich wurden etwa 12.000 Fahrzeuge mit den Botschaften erreicht. Die Kampagne stammt von den Kreativen der Agentur TBWA\RAAD aus Dubai.

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